pte20220414001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

NETs leisten erneutem Schlaganfall Vorschub

Medikament von Forschern der University of Utah verhindert wieder auftretende Blockaden in Adern


Schlaganfall: Schäden im Gehirn lassen sich verhindern (Bild: Gerd Altmann, pixabay.com)
Schlaganfall: Schäden im Gehirn lassen sich verhindern (Bild: Gerd Altmann, pixabay.com)

Salt Lake City (pte001/14.04.2022/06:00)

Netzwerke extrazellulärer Fasern im Blut (NETs) vernichten nicht nur Krankheitserreger, sondern breiten sich nach einer überstandenen Krankheit oft wieder aus. Vor allem nach einem Schlaganfall bilden sich so neue Blutgerinnsel, auch im Gehirn. "NETs können die Gefäße im Gehirn verstopfen, indem sie andere Zellen einfangen und den Blutfluss reduzieren, was zu mehr Hirnverletzungen führt", weiß Robert Campbell, Forschungsleiter an der University of Utah http://utah.edu . Sein Team hat Folgeschäden nach Schlaganfällen erforscht. In Versuchen haben die Experten diese Gefahr bei Mäusen gebannt, indem die Tiere mit einer NET-blockierenden Verbindung behandelt wurden.

Neue Therapien gefordert

"Wir brauchen dringend neue Behandlungsmethoden für den ischämischen Schlaganfall", sagt Jennifer Majersik, Professorin für Neurologie und Schlaganfallspezialistin an der Universität. Ischämischer Schlaganfall ist die Verstopfung einer Ader im Gehirn, landläufig Hirnschlag genannt. "Höchstens 30 Prozent der Patienten kommen für die derzeit verfügbaren Standardtherapien infrage, mit denen ein verstopftes Blutgefäß geöffnet werden kann."

NETs sind Teil der Abwehr des Immunsystems gegen Krankheitserreger. Weiße Blutkörperchen, die Neutrophile genannt werden, können NETs freisetzen, die aus langen DNA-Bändern und giftigen Proteinen bestehen und Viren sowie Bakterien vernichten. Sie können aber auch körpereigenes Gewebe schädigen. Es gibt Hinweise darauf, dass NETs dazu beitragen, die Entwicklung gefährlicher Blutgerinnsel bei einer Reihe von Erkrankungen wie Sepsis und COVID-19 voranzutreiben.

Spurensuche in Gewebe

Das Team hat zunächst nach Spuren von NETs in Gewebeproben von Menschen gesucht, die an einem Schlaganfall gestorben waren. Dabei stießen sie auf Neutrophile, eine Art Immunzelle, die in Regionen lauerten, die von einem Schlaganfall betroffen waren. Einige der Zellen hatten zum Zeitpunkt des Todes der Patienten aktiv NETs produziert. "Diese sind in der Lage, viele andere Zellen einzufangen und so den Blutfluss ins Gehirn zu reduzieren, sodass es nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Sie sind sehr klein und zerbrechlich, aber sie können ziemlich viel Schaden anrichten", so Campbell.

(Ende)
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