pte20210706002 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Grüner Bergbau am Rand von Vulkanen

Oxford-Forscher wollen Metalle aus heißer Sole gewinnen


Fumarole über einem Vulkan (Foto: University of Oxford)
Fumarole über einem Vulkan (Foto: University of Oxford)

Oxford (pte002/06.07.2021/06:30)

Kupfer, Gold, Zink, Silber und Lithium, lauter Metalle, die für die Elektronik sowie für Stromerzeugung, -speicherung und -übertragung wichtig sind, lassen sich künftig fördern, ohne die Umwelt zu belastet. Forscher der University of Oxford https://www.ox.ac.uk wollen die Wertstoffe aus heißer Sole gewinnen, die sich in porösen geologischen Strukturen in etwa zwei Kilometern Tiefe in der Nähe von Vulkanen finden lässt. Sie wollen die Lagerstätten anbohren und die Sole fördern. Überirdisch sollen dann die Metalle abgetrennt werden. Die Energie, die für diese elektrochemischen Prozesse nötig ist, liefert ein geothermisches Kraftwerk, das seine Wärme aus der Sole bezieht. Damit wird der gesamte Prozess klimaneutral.

[b]Wasser fängt Metalldämpfe ein[/b]

Aus dem Magma in den Vulkanen werden ständig Metalldämpfe frei. Diese steigen nach oben und werden von Wasser eingefangen. Es erhitzt sich und bindet die Metalle in Form von chemischen Verbindungen. Ein kleiner Teil der Metalldämpfe gelangt zusammen mit Wasserdampf in die Atmosphäre und bildet Fumarole, die über vielen Vulkanen sichtbar sind.

Vor allem Kupfer und Lithium sind Metalle, die in immer größeren Mengen benötigt werden. Bei konventionellem bergmännischem Abbau werden große Mengen an unbrauchbarem Material mitgefördert. Be der Kupfergewinnung liegt der Metallanteil im Erz oft bei lediglich einem Prozent. John Blundy, Professor für Geowissenschaften an der University of Oxford, nennt seine Methode „grüner Bergbau".

[b]Fast alle Vulkane kommen als Quelle in Frage[/b]

Geophysikalische Untersuchungen hätten gezeigt, dass man an nahezu jedem Vulkan fündig werde, sagt Blundy. Da es in vielen Ländern Vulkane gibt sei die Welt künftig nicht mehr auf wenige Lieferländer wie Chile, Peru, USA und China angewiesen. 

Es ist allerdings keine triviale Aufgabe, die Sole zu erschließen und zu fördern. Das sie einen hohen Prozentsatz an Salzen enthält ist sie äußerst korrosiv. Das erfordert eine sorgfältige Wahl der Werkstoffe beim Bohren, Fördern und Verarbeiten. Die Gefahr, dass die Förderung der Sole und die Rückführung der Flüssigkeit ins Gestein, nachdem die Wertstoffe gewonnen sind, Beben oder gar Vulkanausbrüche verursacht, sehen die Forscher als sehr gering an. Jetzt bereiten sie die erste „heiße" Bohrung an einem Vulkan vor. Welcher es sein wird ist 

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