pte20210611004 Medien/Kommunikation, Unternehmen/Wirtschaft

Textilfirma macht mit Baiyin-Tragödie Werbung

"21 Marathonläufer wären nicht gestorben, hätten sie schnell trocknende Unterwäsche gehabt"


Sujet: So sieht das heftig kritisierte Hinos-Werbeplakat aus (Bild: weibo.com)
Sujet: So sieht das heftig kritisierte Hinos-Werbeplakat aus (Bild: weibo.com)

Peking/Schanghai (pte004/11.06.2021/06:15)

Hinos, ein aufstrebender Hersteller von Kindekleidung mit Hauptsitz in Schanghai, hat sich dafür entschuldigt, dass er Bilder der Tragödie beim Gansu-Ultramarathon im Mai dieses Jahres, bei dem 21 Menschen auf Grund des extrem schlechten Wetters starben, zur Werbung für seine Produkte genutzt hat. Das Unternehmen warnte vor Unterkühlung, um seine schnell trocknende Unterwäsche anzupreisen. Es zeigte das Bild einer Gruppe von Läufern, die sich zusammenkauerten, um sich gegenseitig zu wärmen. Darüber stand in großen gelben Zeichen: Trockenhalten ist von entscheidender Bedeutung. In mehreren Textzeilen warnten die Werbetexter eindringlich vor den Gefahren des Wärmeverlusts.

[b]Brötchen in menschliches Blut getaucht[/b]

Die Werbung, die in einer Hinos-Filiale in Peking gezeigt wurde, sorgte für Aufregung, nachdem sie auf Sino Weibo geteilt und heftig kritisiert wurde. Sino Weibo ist der größte chinesische Mikroblogging-Dienst. „Sie kennen keine Grenze, keine moralische Integrität. Es ist, als würde man Brötchen essen, die in menschliches Blut getaucht sind", so einer der Kritiker auf Weibo. Daraufhin entschuldigte sich das Unternehmen und gab zu, dass die Werbung unangemessen gewesen sei.

[b]Jetzt sollen strengere Standards her[/b]

„Wir haben die Werbung sofort entfernt und entschuldigen uns zutiefst für die Qual, die sie verursacht hat", schrieb das Unternehmen auf Weibo und versprach, strengere Standards für die Inhaltsüberprüfung einzuführen. 

Die Tragödie von Gansu war ein verheerendes Debakel, bei dem am 22. Mai in der Nähe der Stadt Baiyin im Nordwesten Chinas 21 Menschen getötet wurden, als sich das Wetter beim einem 100-KilometerLauf rapide verschlechterte. Die meisten Läufer trugen Shorts und Oberteile und hatten keine Warmwetterausrüstung, was zu einem der tödlichsten Vorfälle in Chinas Sportgeschichte führte.

[b]Unterkühlung durch starkes Schwitzen[/b]

In der Werbung hieß es: „Manche Leute denken zwar daran, sich warm zu halten, vergessen aber das Risiko einer Unterkühlung durch starkes Schwitzen". Und so ging es weiter: „Wählen Sie feuchtigkeitstransportierende und schnell trocknende Unterwäsche anstelle von Unterwäsche aus Baumwolle. Baumwollprodukte erhöhen das Risiko einer Unterkühlung, da sie Schweiß absorbieren und schwer zu trocknen sind."

(Ende)
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