pte20210427003 Unternehmen/Wirtschaft, Medizin/Wellness

Corona: Indiens Wirtschaft sammelt Sauerstoff

Vor allem Stahlhersteller des Landes engagieren sich und beliefern Krankenhäuser kostenlos


Medizinisches Personal bei der Arbeit (Foto: Martin Büdenbender, pixelio.de)
Medizinisches Personal bei der Arbeit (Foto: Martin Büdenbender, pixelio.de)

Neu Delhi (pte003/27.04.2021/06:10)

Indiens Industrie macht große Anstrengungen, den dramatischen Mangel an medizinischem Sauerstoff zu lindern. Täglich erkranken weit mehr als 300.000 Menschen dort an Covid-19. Die Intensivstationen sind voll, Menschen, die an einer milderen Form leiden und „nur" Sauerstoff benötigen, kann ebenfalls nicht geholfen werden. Allein im Jaipur Golden Hospital in Delhi starben am 24. April 20 Patienten, weil sie keinen Sauerstoff bekommen konnten.

[b]Die Tata-Gruppe war zuerst da[/b]

Zu den Unternehmen, die den Sauerstoffmangel aktiv lindern, gehört mit der Tata Gruppe https://www.tata.com/, eins der größten Unternehmen des Landes. Es orderte in Singapur 24 Flaschen mit flüssigem Sauerstoff, vier davon kamen am 24. April in Indien an. Auch die Tochter Tata Steel, einer der größten Stahlproduzenten, versorgt seit neuestem Krankenhäuser mit Sauerstoff. „Wir liefern täglich 200 bis 300 Tonnen an verschiedene Krankenhäuser, ließ das Unternehmen in einem Tweet verlauten.

[b]Raffinerie stellte die Produktion um[/b]

Mukesh D. Ambani, Vorstandsvorsitzender der Petrochemiefirma Reliance Industries https://www.ril.com/ und einer der zehn reichsten Menschen der Welt, ließ in seiner Jamnagar-Raffinerie die Produktion teilweise umstellen, sodass täglich mehr als 700 Tonnen medizinischen Sauerstoffs hergestellt werden können. Diese verschenkt das Unternehmen an verschiedene Bundesstaaten.

[b]35.000 Tonnen Sauerstoff abgezweigt[/b]

Auch der Stahlhersteller JSW Steel https://www.jsw.in/ fährt seine Sauerstoffproduktion hoch. In den Fabriken in Karnataka, Tamil Nadu und Maharastra wird die Tagesproduktion auf 600 Tonnen erhöht. Beliefert werden Bundesstaaten, die besonders stark unter dem Mangel leiden. Auch der Stahlhersteller Jindal Steel and Power https://www.jindalsteelpower.com/ hat sich der Initiative angeschlossen. Er will einmalig 500 Tonnen abgeben. Die staatliche Steel Authority of India https://sail.co.in/en/ (SAIL) hat in ihren Werken in Bokaro, Bhilai, Burnpur, Durgapur und Rourkela bislang rund 35.000 Tonnen Sauerstoff abgezweigt, um Krankenhäuser bei der Behandlung von Covid-19-Patienten zu unterstützen.

[b]Auch kleinere Unternehmen machen mit[/b]

Auch andere Branchen setzen sich für die Behebung des Sauerstoffmangels ein. Der Paketzusteller Delhivery https://www.delhivery.com/ und der Lebensmittelversorger Zomato https://www.zomato.com, der auch eine Website mit Restauranttipps betreibt, kündigten eine Initiative mit dem Titel „Help Save My India" an, um Anlagen zu kaufen, die die Konzentration des Sauerstoffs in der Luft so stark erhöhen, dass Covid-19-Patienten damit beatmet werden können. Eine Gruppe von Start-ups in Neu Delhi hat im Rahmen einer Initiative namens „Mission Oxygen" bereits 500 Sauerstoffkonzentratoren aus China beschafft.

(Ende)
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