pte20210421004 Bildung/Karriere, Unternehmen/Wirtschaft

Bildung allein hilft nicht gegen Ungleichheit

North Carolina State University: Geringerer sozialer Status der Eltern drückt Einkommen der Söhne


Abschluss: Bringt nicht allen gleich viel (Foto: Michelleraponi, pixabay.com)
Abschluss: Bringt nicht allen gleich viel (Foto: Michelleraponi, pixabay.com)

Releigh (pte004/21.04.2021/06:15)

„Bildung ist nicht der Gleichmacher, für den sie viele halten", sagt Anna Manzoni, Soziologin an der North Carolina State University https://ncsu.edu . Denn sie zeigt in einer aktuellen Studie im „Journal of Hihger Education", dass in den USA auch Akademiker letztendlich weniger verdienen, wenn ihre Eltern geringeren sozialen Status hatten. Dieser Effekt ist demnach besonders bei Männern stark ausgeprägt.

Eltern beeinflussen Einkommen

Mehr Bildung ermöglicht sozialen Aufstieg, so die verbreitete Annahme. Inwieweit das wirklich stimmt, untersuchte Manzoni mithilfe von Daten aus der National Survey of College Graduates aus den Jahren 2010 bis 2017. Sie erfasste 56.819 US-Hochschulabsolventen zwischen 35 und 67 Jahren und deren Angaben zu ihrem Einkommen und dem Bildungsgrad ihrer Eltern. Letzterer diente ihr für ihre Analyse als Gradmesser für den sozialen Status der Eltern.

Es zeigte sich, dass insbesondere Söhne, die den gleichen Bildungsgrad wie ihre Eltern erreichen, ein höheres Einkommen haben als jene, die mit dem gleichen Abschluss das Bildungsniveau ihrer Eltern überschreiten. Beispielsweise verdient der Sohn zweier Ärzte, der selbst Arzt wird, mehr als ein Arzt, dessen Eltern nur Bachelor-Abschlüsse hatten. Dieser Effekt tritt zwar auch bei Frauen zu beobachten, ist dort allerdings längst nicht so ausgeprägt.

Von wegen Aufstieg

„Wir denken gerne, dass jemand, der es aufs College schafft, der Anwalt wird, der Arzt wird, es geschafft hat", sagt Manzoni. Doch insbesondere bei Männern scheinen die mit dem Status der Eltern zusammenhängenden Einkommensunterschiede letztendlich die existierende soziale Schichtung aufrechtzuerhalten. Was genau dafür verantwortlich ist, bleibe vorerst unklar. Der Soziologin zufolge könnten soziales Kapital, der Zugang zu Netzwerken oder der Zugang zu finanziellen Mitteln Faktoren sein. Hier gäbe es noch viel zu erforschen.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Thomas Pichler
Tel.: +43-1-81140-314
E-Mail: pichler@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|