pte20210324014 Medizin/Wellness, Umwelt/Energie

Natureingriffe fördern Infektionskrankheiten

Entwaldung, Wiederaufforstung und Palmplantagen laut internationaler Untersuchung schädlich


Folgen der Brandrodung: Arten sterben aus (Foto: pixabay.com, pixundfertig)
Folgen der Brandrodung: Arten sterben aus (Foto: pixabay.com, pixundfertig)

Paris (pte014/24.03.2021/10:30)

Entwaldung, bestimmte Arten von Wiederaufforstung und kommerzielle Palmplantagen hängen mit zunehmenden Ausbrüchen von Infektionskrankheiten zusammen. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie unter der Leitung des Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS) http://www.cnrs.fr und der Kasetsart Universityhttps://www.ku.ac.th/en/community-home gekommen. Sie bietet den ersten globalen Überblick, wie Veränderungen in der Waldbedeckung möglicherweise zu vektorübertragenen Erkrankungen – wie sie von Moskitos und Zecken übertragen werden – sowie zu zoonotischen Krankheiten wie Covid-19, die von einer Tierart auf die Menschen übertragen wurden, beitragen könnten. 

Laut dem leitenden Wissenschaftler Serge Morand sind die genauen ökologischen Mechanismen derzeit nicht bekannt. „Wir nehmen jedoch an, dass Plantagen wie für Ölpalmen, auf Kosten der natürlich bewaldeten Gebiete entstehen. Die Wiederaufforstung ihrerseits besteht hauptsächlich aus monospezifischen Wäldern, die auf Kosten von Grasland entstehen." Beide Arten der Landnutzung seien durch den Verlust der Biodiversität charakterisiert und diese vereinfachten Lebensräume begünstigen Tierreservoire und Überträger von Krankheiten. 

[b]Entwaldung weltweit untersucht[/b]

Entwaldung wird allgemein als eine negative Auswirkung auf die Artenvielfalt, das Klima und die menschliche Gesundheit im Allgemeinen angesehen. In Brasilien wurde die Abholzung bereits mit Malariaepidemien in Verbindung gebracht. Die weltweiten Auswirkungen der Entwaldung und der Veränderungen Waldbedeckung wurden bisher nicht im Detail erforscht. Für die aktuelle Studie konzentrierten sich die Forscher auf die weltweiten Veränderungen der Waldbedeckung für den Zeitraum 1990 bis 2016. In einem nächsten Schritt verglichen sie die lokale Bevölkerungsdichte und der Ausbrüche von vektorübertragenen und zoonotischen Erkrankungen. Zusätzlich wurden die Wiederaufforstung und Aufforstung untersucht. Dazu gehörten die Umwandlung von natürlichem Grasland und die Aufgabe von landwirtschaftlichen Nutzflächen. Mehrere frühere Studien waren zu dem Schluss gekommen, dass Aufforstung und Palmölplantagen wahrscheinlich bei der weiteren Ausbreitung von Krankheitsvektoren eine Rolle spielen. 

[b]Malaria und Ebola nehmen zu[/b]

Die früheren Hypothesen bestätigend, zeigt sich, dass Wiederaufforstung und Aufforstung in einem signifikanten Zusammenhang mit dem Ausbrechen von Krankheiten standen. Die Forscher konnten in tropischen Ländern wie Brasilien, Peru, Bolivien, der Demokratischen Republik Kongo, Kamerun, Indonesien, Myanmar und Malaysia einen engen Zusammenhang zwischen Entwaldung und Epidemien wie Malaria und Ebola nachweisen. Im Gegensatz dazu zeigten sich in gemäßigten Regionen wie USA, China und Europa eindeutige Zusammenhänge zwischen der Aufforstung und vektorübertragenen Erkrankungen wie der Borreliose. Dieser Ansatz unterschied nicht zwischen verschiedenen Arten der Wiederaufforstung. Es konnte jedoch ein in Ländern mit wachsenden Palmölplantagen ein deutlicher Anstieg bei den Ausbrüchen von Krankheiten beobachtet werden. Das war vor allem in Regionen von China und Thailand besonders bemerkenswert also in Ländern mit relativ geringer Entwaldung. Diese Regionen schienen bei von Moskitos übertragenen Krankheiten wie Denguefieber, das Zika-Virus und Gelbfieber besonders anfällig zu sein. Die Forschungsergebnisse wurden in „Frontiers in Venerinary Science" veröffentlicht. 

 

 

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