pte20201218002 Unternehmen/Wirtschaft, Handel/Dienstleistungen

Crowdfunding macht grüne Produkte attraktiver

Verbraucher zahlen bei Gruppenfinanzierung für einen sozialen Zweck gerne deutlich mehr


Geld: Crowdfunding für guten Zweck attraktiv (Foto: pixabay.com, niekverlaan)
Geld: Crowdfunding für guten Zweck attraktiv (Foto: pixabay.com, niekverlaan)

Vancouver/London/Wien (pte002/18.12.2020/06:05)

Verbraucher zahlen mehr für nachhaltige Produkte, wenn diese durch Crowdfunding finanziert sind. Durch diese Finanzierungsform steigt das Gemeinschaftsgefühl, wodurch Menschen deutlich stärker zu Zahlungen motiviert werden. Das hat nicht nur einen Einfluss auf die Produkte, die sie kaufen, sondern auch auf den Betrag, den sie dafür ausgeben wollen, zeigt eine Studie der UBC Sauder School of Business http://sauder.ubc.ca  , der Western University http://uwo.ca und der Wirtschaftsuniversität Wien http://wu.ac.at .

[b]"Mit anderen auf Ziel hinarbeiten"[/b]

"Durch Crowdfunding erhalten Menschen das Gefühl, dass sie mit anderen auf ein Ziel hinarbeiten. Sie fühlen sich mit anderen stärker verbunden. Befinden sich Verbraucher in dieser Geisteshaltung, wollen sie eher Ziele erreichen, die anderen helfen. Deswegen tritt dieser Effekt ein, wenn ein Produkt Menschen oder dem Planeten dient", erklärt Katherine White, Forscherin an der UBC und Koautorin der Studie.

Die Forscher haben zwei Experimente durchgeführt. Im ersten Versuch haben sie Kollegen damit beauftragt, vor einem Universitätscafé Passanten anzubieten, einen Kugelschreiber aus recyceltem Material zu testen. Die Passanten mussten dann  sagen, wie viel sie dafür zahlen würden. Nach dem Zufallsprinzip stand das Produkt entweder zum klassischen Verkauf bereit oder durch Crowdfunding finanziert. Dabei wollten die Befragten beim traditionellen Verkauf durchschnittlich 1,05 Dollar zahlen, bei der Gruppenfinanzierung dagegen 1,49 Dollar.

[b]Guter Zweck vor nützlichem Produkt[/b]

Im zweiten Experiment haben die Wissenschaftler den Effekt von Crowdfunding zu einem sozialen und zu einem auf Nutzen basierten Effekt gegenübergestellt. Sie haben Online-Kunden eine gruppenfinanzierte Sonnenbrille angeboten und dabei entweder hervorgehoben, dass sie aus wiederverwertetem Material besteht, oder dass sie sich an das Sonnenlicht anpassen kann. Die Probanden wollten deutlich mehr für einen guten Zweck ausgeben als für ein nützliches Produkt.

Laut White war dieser Effekt bei der Studie durchgehend sehr stark. Die einzige Ausnahme sind Produkte, deren Crowdfunding schon abgeschlossen ist und das schon auf dem Markt ist. In diesem Fall zahlen Kunden weniger. Anbieter von nachhaltigen Waren sollten überlegen, Crowdfunding als eine Werbeaktion zu verwenden und so mehr Konsumenten anzuziehen.

(Ende)
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