pte20200408003 Unternehmen/Wirtschaft, Bildung/Karriere

Unternehmertum: Alter ist kein Nachteil

Gerade Frauen in späteren Lebensabschnitten sind laut neuer Erhebung eher erfolgreich


Ältere Unternehmerin: hat gute Chancen (Foto: eihnenfeldt, pixabay.com)
Ältere Unternehmerin: hat gute Chancen (Foto: eihnenfeldt, pixabay.com)

Troy (pte003/08.04.2020/06:10) Dem Klischee nach sind erfolgreiche Entrepreneure jung und innovativ wie Mark Zuckerberg. Doch dieses Bild stimmt nicht, so eine im "Journal of Business Venturing" online vorab veröffentlichte Metastudie. Im Allgemeinen scheinen demnach alte Gründer ähnlich gute Erfolgsaussichten zu haben wie junge. Gerade bei Frauen stellt sich sogar eher großer Erfolg ein, wenn sie zum Zeitpunkt der Unternehmensgründung schon reifer sind.

Alte nicht abschreiben

"Negative Stereotypen über ältere Entrepreneure zu korrigieren und Leute in späteren Lebensabschnitten zu ermutigen, sich unternehmerisch zu betätigen, ist wichtig", meint Studien-Erstautor Hao Zhao, Management-Professor am Rensselaer Polytechnic Institute. Denn diese hätten oft Fertigkeiten und Kenntnisse, die für die Gesellschaft von Wert sind. Die Metastudie unterstreicht, dass Alter kein grundsätzlicher Nachteil ist. Gründer in ihren 50ern haben demnach eine ebenso hohe Erfolgsrate wie jene in ihren 20ern.

Dies legt laut Zhao nahe, dass es jüngeren Gründern eher liegt, neue Technolgien zu erfinden und kühne Schritte zu setzen, Ältere aber mit mehr Weisheit, Finanzkapital und Business-Connections punkten können. Die älteren Unternehmer sind ihm zufolge zufriedener und finanziell erfolgreicher, erreichen aber geringere Wachstumsraten. Dies hänge jedoch mit einer höheren Unternehmensgröße zusammen. Die Analyse hat zudem ergeben, dass gerade bei Frauen höheres Alter sogar ein klarer Vorteil ist. "Ihre Erfolgsaussichten steigen, wenn sie spätere Lebensabschnitte erreichen", erklärt Zhao.

Problematische Lebensmitte

In den 30ern und 40ern allerdings sind die Erfolgsaussichten von Gründern der Studie zufolge nicht ganz so gut. Das dürfte unter anderem mit familiären Verpflichtungen in der Kinder- und Altenbetreuung zusammenhängen. In dieser Phase sei es Zhao zufolge also sehr wichtig, ein realistisches Bild verfügbarer Ressourcen zu gewinnen, bevor man den Schritt in die Selbständigkeit wagt. Die Studie lege dem Management-Experten zufolge aber nahe, dass oft auf junge Gründer fokussierte Behörden und Business-Inkubatoren mehr darauf achten sollen, Unternehmertum auch bei älteren Erwachsenen zu fördern.

(Ende)
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