pte20200313012 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

Coronavirus: Blutdrucksenker nicht absetzen

Auf Medikamente angewiesene Patienten sollten sich informieren und nicht Fake News glauben


Medikamente: Blutdrucksenker nicht absetzen (Foto: pixabay.com, guvo59)
Medikamente: Blutdrucksenker nicht absetzen (Foto: pixabay.com, guvo59)

Weimar (pte012/13.03.2020/10:30) Auf Blutdrucksenker angewiesene Personen sollten diese Medikamente aus Angst, dass diese womöglich anfälliger für eine Infektion mit dem neuen Coronavirus machen, nicht absetzen. Die Deutsche Hochdruckliga (DHL) http://hochdruckliga.de rät Patienten zur Besonnenheit. "Die derzeitige Datenlage rechtfertigt kein Absetzen der Medikamente", so der Hannoveraner Mediziner und DHL-Vorstandsmitglied Florian Limbourg.

Schwerwiegende Folgen möglich

Während die Bedeutung für die potentielle Infektanfälligkeit für SARS-CoV2 laut den Experten völlig unklar ist, gibt es hingegen sehr überzeugende Daten für einen schützenden Effekt durch Blockade des Renin-Angiotensin-Systems bei schwerem Lungenversagen, dem sogenannten ARDS. So zeigten mehrere Arbeiten sehr klar, dass sowohl eine Erhöhung des Enzyms ACE2, aber auch die Blockade von ACE, wie sie zum Beispiel durch Blutdrucksenker erreicht wird, den Verlauf des ARDS günstig beeinflussen. Im Rahmen einer Lungenentzündung entwickelt die Hemmung des Renin-Angiotensin-Systems also vorteilhafte Effekte.

"Der mögliche schädliche Einfluss von Blutdrucksenkern auf Virus-Infektanfälligkeit ist äußerst spekulativ. Hingegen könnten Blutdrucksenker bei schweren Verläufen Leben retten", erklärt der Experte der Medizinischen Hochschule Hannover http://mhh.de . "Der jetzige Kenntnisstand rechtfertigt also keinesfalls, Blutdrucksenker abzusetzen." Insbesondere warnt der Fachmann vor dem Absetzen oder der Reduktion der Dosis ohne vorherige Abstimmung mit dem Arzt. Insbesondere bei kardiovaskulären Hochrisikopatienten könne es in der Folge zu schweren Erkrankungen wie Herzinfarkten oder Schlaganfällen kommen.

(Ende)
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