pte20200304001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Alkohol schwächt Knochen bei HIV-Patienten

Auch bereits geringe Mengen haben laut Bostoner Wissenschaftlern negative Auswirkungen


Griff zur Pulle: sollten HIV-Patienten nicht tun (Foto: pixelio.de/Wandersmann)
Griff zur Pulle: sollten HIV-Patienten nicht tun (Foto: pixelio.de/Wandersmann)

Boston (pte001/04.03.2020/06:00) HIV-Infizierte, die Alkohol konsumieren, weisen niedrigere Werte eines Proteins auf, das für die Knochenbildung wichtig ist. Laut Forschern der Boston University http://bu.edu steigt damit das Risiko einer Osteoporose. Forschungsleiterin Theresa W. Kim hat im Zuge einer neuen Studie keine Menge an Alkohol nachweisen können, die als "sicher" gilt. Details wurden in "Alcoholism: Clinical and Experimental Research" publiziert.

198 Fälle ausgewertet

Mit zunehmendem Alter verringert sich die Fähigkeit, eine ausreichende Knochenbildung aufrechtzuerhalten. "Diese Studienergebnisse legen nahe, dass Alkohol das bei Personen mit HIV weiter erschweren könnte", so Kim. Eine geringe Knochendichte ist bei Betroffenen verbreitet. Das gilt auch für jene Patienten, bei denen die Viruslast mittels antiretroviraler Therapie erfolgreich unterdrückt wurde. Laut Seniorautor Richard Saitz weisen diese Ergebnisse darauf hin, dass andere verbreitete Erkrankungen und Risiken wie Drogenkonsum weniger berücksichtigt werden.

Die Forscher nutzten die Daten von 198 Teilnehmern der Boston-ARCH-Kohorte, einer langfristigen Studie unter der Leitung von Saitz. Dazu gehören Personen mit derzeitigem oder früherem Alkohol- oder Drogenmissbrauch. Für die aktuelle Studie wurden Blutproben untersucht in Hinblick auf Biomarker, die mit dem Knochenstoffwechsel in Verbindung stehen sowie auf einen Biomarker, der mit kürzlichem Alkoholkonsum korreliert. Zusätzlich wurden Daten aus Interviews mit den Teilnehmern ausgewertet. Andere Faktoren wie Alter, Geschlecht, Rasse beziehungsweise ethische Zugehörigkeit, anderer Drogenkonsum, Medikation, Vitamin-D-Werte und die Unterdrückung der HI-Viren wurden ebenfalls berücksichtigt.

Klarer Zusammenhang

Die Wissenschaftler fanden einen signifikanten Zusammenhang zwischen dem Alkoholkonsum einer Person und den Werten von P1NP, einem Marker für die Knochenbildung. Für jedes alkoholische Getränk mehr pro Tag sanken die Werte um 1,09ng/mL. Als gesund angesehene Werte liegen zwischen 13,7 to 42,4ng/mL. Teilnehmer, die an mehr als 20 Tagen pro Monat Alkohol konsumierten, verfügten über niedrigere P1NP-Werte als jene, die weniger als an 20 Tagen tranken. Personen mit hohen Werten des mit Alkohol in Verbindung stehenden Biomarkers hatten ebenfalls niedrigere P1NP-Werte.

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