pte20200220017 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

Veränderter TBC-Impfstoff gegen Blasenkrebs

Therapie mit VPM1002 hat in klinischer Studie ein Wiederauftreten der Tumore bewirkt


Bakterien des TBC-Impfstammes (Foto: Volker Brinkmann, mpiib-berlin.mpg.de)
Bakterien des TBC-Impfstammes (Foto: Volker Brinkmann, mpiib-berlin.mpg.de)

Berlin (pte017/20.02.2020/11:30) Forscher des Max-Planck-Instituts für Infektionsbiologie http://www.mpiib-berlin.mpg.de haben den TBC-Impfstoff BCG genetisch so verändert, dass er nicht nur besser vor TBC schützt, sondern auch gegen Blasenkrebs wirkt. Im Zuge einer klinischen Studie mit Blasenkrebspatienten verhinderte bei fast der Hälfte der Patienten, die zuvor nicht auf die BCG-Therapie ansprachen, eine Therapie mit VPM1002 ein Wiederauftreten der Tumore.

Gestärktes Immunsystem

"Der neue Impfstoff VPM1002 wird wie BCG von Fresszellen des Immunsystems aufgenommen, die daraufhin ihre Ziele - TBC-Bakterien und Krebszellen - besser erkennen können", erklärt Max-Planck-Forscher Stefan Kaufmann. Mit VPM1002 ließ sich bereits ein verbesserter Schutz gegen die Infektion von TBC-Bakterien verzeichnen.

"Über 49 Prozent der mit VPM1002 behandelten Patienten waren nach 60 Wochen in der Blase tumorfrei", sagt Leander Grode, der zusammen mit Kaufmann VPM1002 entwickelt hat und Geschäftsführer der in Hannover ansässigen Vakzine Projekt Management GmbH ist. Die tumorfreien Patienten entgehen dank des Impfstoffes einer Entfernung der Blase.

EU-weite Zulasssung als Ziel

Die vielversprechenden Ergebnisse bestärken die Entwickler darin, ehest möglich eine vorzeitige Marktzulassung zu beantragen. Dadurch könnten Blasenkrebspatienten, die auf die herkömmliche Therapie nicht mehr ansprechen, profitieren. Gespräche mit der Europäischen Arzneimittelagentur sollen eine möglichst rasche europaweite VPM1002-Zulassung erreichen.

(Ende)
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