pte20200116018 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

Krebs: Lichttherapie senkt Nebenwirkungen

Melanom-Behandlung hat bei Patienten zum vollständigen Abklingen der Beschwerden geführt


Entzündeter und nach Phototherapie regenerierter Darm (rechts) (Foto: nejm.org)
Entzündeter und nach Phototherapie regenerierter Darm (rechts) (Foto: nejm.org)

Freiburg (pte018/16.01.2020/13:30) Nebenwirkungen von Krebs-Immuntherapien wie Hautausschlag oder Durchfall im Zuge einer Behandlung von schwarzem Hautkrebs lässt sich durch Lichtaktivierung von Immunzellen stoppen. Zu dem Ergebnis kommen Forscher des Universitätsklinikums Freiburg http://uniklinik-freiburg.de in ihrer aktuellen im "New England Journal of Medicine" publizierten Studie.

Immunzellen aktiviert

Die Forscher haben einen 29-jährigen Krebspatienten mit einer schweren Entzündung der Darmschleimhaut erfolgreich mittels Extrakorporaler Photopherese (ECP) behandelt. Dabei werden Immunzellen außerhalb des Körpers mit einem lichtreaktiven Medikament versetzt, mit UV-Licht bestrahlt und in den Körper zurückgegeben. Durch das Verfahren werden vermutlich Immunzellen aktiviert, die die Entzündung stoppen.

Die Photopherese-Therapie führte bei dem Patienten zu einem vollständigen Abklingen der Beschwerden, während durch die fortlaufende Krebstherapie der Hautkrebs erfolgreich behandelt werden konnte. Bisherige, etablierte Behandlungsansätze waren im Vorfeld erfolglos geblieben. "Mit ECP haben wir eine wichtige Therapiemöglichkeit gefunden. Prinzipiell ist der Therapieansatz auch bei immunvermittelten Nebenwirkungen anderer Krebstherapien denkbar", sagt der Freiburger Studienleiter Robert Zeiser.

Für viele Krebsarten

Bei der Behandlung von schwarzem Hautkrebs und vielen anderen Krebsarten kommen sogenannte Immuncheckpoint-Inhibitoren zum Einsatz. "Krebszellen haben oft eine Art Deckmäntelchen, das sie für die körpereigene Immunantwort unsichtbar macht. Immuncheckpoint-Inhibitoren entreißen ihnen dieses Deckmäntelchen und ermöglichen so einen Angriff des Immunsystems auf die Krebszellen", erklärt Zeiser. Allerdings beginnt das Immunsystem oft auch, körpereigene Strukturen zu zerstören. Diese Nebenwirkungen können verschiedene Organe betreffen, wie zum Beispiel Darm, Haut, Schilddrüse, Leber oder Gehirn.

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