pte20190916025 Forschung/Entwicklung, Umwelt/Energie

Mikroplastik schädigt vor allem sensible Korallen

Mangel an Artenreichtum - Folgen für die künftige Zusammensetzung im Riff befürchtet


Korallenpolyp nimmt Mikroplastik (schwarzer Partikel) auf (Foto: J. Reichert)
Korallenpolyp nimmt Mikroplastik (schwarzer Partikel) auf (Foto: J. Reichert)

Gießen/Townsville (pte025/16.09.2019/13:32) Mikroplastik im Meer schädigt das gesamte Ökosystem - insbesondere die bekanntermaßen sehr sensiblen Korallen. Zu diesem Schluss kommen Forscher der Universität Gießen http://uni-giessen.de in Zusammenarbeit mit Kollegen der australischen James Cook University http://jcu.edu.au . Laut den in "Environmental Pollution" publizierten Ergebnissen verringert Mikroplastik das Wachstum oder verschlechtert den Gesundheitszustand bestimmter Korallenarten, was sich im Absterben von Zellen zeigt.

Mikroplastik und wärmeres Wasser

Für ihren Langzeitversuch haben die Wissenschaftler Korallen unter Laborbedingungen Mikroplastikpartikeln ausgesetzt und dokumentierten die Wachstumsraten und den Gesundheitszustand der Tiere. Während einige von ihnen negativ darauf reagierten, kamen andere damit recht gut zurecht. "Bemerkenswerterweise waren gerade jene Arten von Mikroplastik beeinträchtigt, die ebenfalls besonders sensibel auf andere Stressoren wie steigende Temperaturen reagieren", so die Gießener Erstautorin Jessica Reichert.

Laut der Expertin kann dies Folgen für die Zusammensetzung der Korallengemeinschaften im Riff haben. "Unter steigenden Mikroplastikkonzentrationen im Meer werden die ohnehin schon gestressten Korallen möglicherweise noch stärker beeinträchtigt", sagt Reichert. Die Studie ist Teil des in Gießen angesiedelten "Ocean 2100"-Projekts, bei dem Doktorandinnen und-Doktoranden des deutsch-kolumbianischen Exzellenzzentrums für Meeresforschung CEMarin die Auswirkungen des globalen Wandels auf riffbildende Steinkorallen untersuchen.

Studie "Impacts of microplastics on growth and health of hermatypic corals are species-specific" unter: http://sciencedirect.com/science/article/pii/S0269749119333172?via%3Dihub

(Ende)
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