pte20190715022 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Wertvoller Dünger kommt aus der Kläranlage

EPFL-Forscher optimieren Osmotische Destillation zur Reinigung von kommunalen Abwässern


Océane Hammes (links) und Lucas Ott im Labor (Foto: Alain Herzog, epfl.ch)
Océane Hammes (links) und Lucas Ott im Labor (Foto: Alain Herzog, epfl.ch)

Lausanne (pte022/15.07.2019/12:30) Océane Hames und Lucas Ott von der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) http://epfl.ch haben einen Weg gefunden, Stickstoff aus Abwässern so stark zu konzentrieren, dass sich dieser letztlich als Dünger nutzen lässt. Sie verbesserten ein Verfahren, das seit 2016 in der Kläranlage im Schweizerischen Vaud genutzt wird. Die Konzentration war allerdings mager.

Sättigungsgrenze erreicht

Die Studenten orientierten sich an einem Verfahren der Lebensmittelindustrie, der Osmotischen Destillation. Diese wird gewöhnlich genutzt, um Fruchtsäfte schonend zu konzentrieren. Hames und Ott modifizierten das Verfahren, sodass sich der Gehalt an Stickstoffverbindungen aufkonzentriert. Sie erreichten mit 40 Gramm pro Liter nahezu die Sättigungsgrenze.

Getestet wurde das optimierte Verfahren mehrere Tage lang im Labor. Hier bestimmten die Forscher alle Parameter, die nötig sind, um eine solche Anlage für große Durchflüsse zu konstruieren. Die Studenten nutzten als Basisgerät eine Pilotanlage, die Membratec zur Verfügung gestellt hatte, ein auf die Herstellung von Membranen spezialisiertes Unternehmen aus dem Sierre. Sie besteht aus zwei 25-Liter-Tanks, Pumpen und zwei metallischen Zylindern, in denen sich spezielle Membranen befinden. Diese lassen Gase wie Ammoniak passieren, aber keine Flüssigkeiten. Der Dampfdruck, der sich zwischen den beiden Flüssigkeiten aufbaut, treibt das Gas durch die Poren der Membran.

In jede Kläranlage einbaubar

Das Verfahren lässt sich laut den Forschern in jede existierende Kläranlage integrieren. Das könnte helfen, den Stickstoffgehalt im Auslauf zu reduzieren. Er ist nicht nur für übermäßiges Pflanzenwachstum verantwortlich, sondern letztlich auch für den vielerorts zu hohen Gehalt an Nitrat im Trinkwasser, der mit hohem technischen Aufwand gesenkt werden muss.

(Ende)
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