pte20190605009 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Nahrungsergänzungsmittel bleiben riskant

Zuständige US-Behörde warnt vor Präparaten für Gewichtsverlust, Muskelaufbau und Energie


Nahrungsergänzungsmittel: schaden jungen Menschen (Foto: pixelio.de, segovax)
Nahrungsergänzungsmittel: schaden jungen Menschen (Foto: pixelio.de, segovax)

Boston (pte009/05.06.2019/10:30) Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln für Gewichtsverlust, Muskelaufbau und Energie steht laut einer Studie unter der Leitung der Harvard T.H. Chan School of Public Health http://hsph.harvard.edu mit einem erhöhten Risiko von schweren gesundheitlichen Problemen bei Kindern und jungen Erwachsenen in Zusammenhang. Im Vergleich mit Vitaminen standen sie mit fast drei Mal so vielen ernsten medizinischen Ereignissen in Verbindung. Die Ergebnisse wurden im "Journal of Adolescent Health" veröffentlicht.

Vor allem Junge in Gefahr

Forschungsleiterin Flora Or zufolge hat die U.S. Food and Drug Administration als Lebensmittelüberwachungs- und Arzneimittelbehörde zahllose Warnungen zu Präparaten herausgegeben, die für Gewichtsverlust, Muskelaufbau, sportliche Leistungen, sexuelle Funktion und Energie verkauft werden. Diese Präparate werden jedoch auch für junge Menschen umfassend vermarktet und von ihnen eingenommen.

Ziel der Studie war es, die Auswirkungen auf die Gesundheit zu erforschen. Die Forscher haben daher die Daten des U.S. Food and Drug Administration Adverse Event Reporting System zwischen Januar 2004 und April 2015 ausgewertet. Analysiert wurde das relative Risiko für medizinische Ereignisse, wie Tod, Behinderung und Krankenhausaufenthalte, bei Personen zwischen null und 25 Jahren.

Risiko fast drei Mal so hoch

Für diese Altersgruppe wurden 977 mit einem einzelnen Nahrungsergänzungsmittel in Verbindung stehende Ereignisse gefunden. Bei rund 40 Prozent handelte es sich um schwerwiegende medizinische Ereignisse, inklusive Tod und Krankenhausaufenthalt. Produkte, die für Gewichtsverlust, Muskelaufbau und Energie verkauft wurden, standen im Vergleich mit Vitaminen mit einem fast drei Mal so hohen Risiko schwerer medizinischer Ereignisse in Verbindung. Präparate, die für sexuelle Funktion und Darmreinigung verkauft werden, standen mit rund einem zwei Mal so hohen Risiko in Zusammenhang.

Seniorautor S. Bryn Austin betont, dass seriöse Ärzte die Einnahme der analysierten Präparate nicht empfehlen. Viele Produkte wurden zusätzlich mit verschreibungspflichtigen Mitteln, verbotenen Substanzen, Schwermetallen, Pestiziden und anderen gefährlichen Substanzen verunreinigt. Andere Studien haben Präparate für Gewichtsverlust und Muskelaufbau mit Schlaganfällen, Hodenkrebs, Leberschäden und sogar dem Tod in Verbindung gebracht.

(Ende)
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