pte20190528002 Kultur/Lifestyle, Medien/Kommunikation

Klassik- und Jazz-Liebhaber sind klüger

Neue wissenschaftliche Erhebung stellt Zusammenhang zwischen IQ und Instrumentalmusik her


Saxophon: Klügere präferieren Jazz (Foto: pixabay.com, Free-Photos)
Saxophon: Klügere präferieren Jazz (Foto: pixabay.com, Free-Photos)

Oxford/Wien (pte002/28.05.2019/06:05) Liebhaber von Jazz und klassischer Musik schneiden bei Intelligenztests deutlich besser ab. Zu dem Ergebnis kommen Forscher der Oxford Brookes University http://brookes.ac.uk in einer aktuellen Studie mit 467 Studierenden aus Kroatien. Die Erhebung bestätigt die populäre "Savanna-IQ-Hypothese" von Satoshi Kanazawa, wonach der Intellekt eines Menschen mit neuen oder ungewöhnlichen Reizen verbunden ist.

Eine Frage des Geschmacks

"Die Studie ist nicht repräsentativ, da sie lediglich an kroatischen Studenten durchgeführt worden ist. Prinzipiell ist bekannt, dass Menschen mit Hochbegabung in der Regel tatsächlich sehr häufig Stimulation für ihr Gehirn suchen. Es ist daher nachvollziehbar, dass Menschen mit höheren kognitiven Fähigkeiten auch 'komplexere' Musik bevorzugen", erläutert Psychologe Dominik Rosenauer http://dominikrosenauer.com gegenüber pressetext. Er rät dazu, die Studie an einer breiteren Bevölkerung durchzuführen und dabei auch andere Variablen miteinzubeziehen.

"Geschmack wird auch durch Alter, Vorbilder, Kulturkreis und Gruppenzugehörigkeit geprägt. Das bedeutet, dass Kinder oft ähnliche Dinge mögen wie ihre Eltern, und Jugendliche sich an Dingen orientieren, die in ihrer Peer-Gruppe gerade aktuell sind", führt Rosenauer aus. Es sei anzunehmen, dass erst ab der Adoleszenz beziehungsweise dem jungen Erwachsenenalter ein eigenständiger Musikgeschmack ausgeprägt wird. "Selbst dieser ändert sich im Leben, wie man oft aus eigener Erfahrung weiß", resümiert der Experte.

Weitere Forschung notwendig

Die Wissenschaftler haben einen Zusammenhang zwischen kognitiver Leistung und instrumenteller Musik, wie Jazz und klassischer Musik, ermittelt. Die Studierenden wurden aufgefordert, an einem Intelligenztest teilzunehmen. Anschließend sollten sie verschiedene Musikgenres nach Präferenz sortieren. Die Resultate zeigen, dass jene Probanden mit dem höchsten IQ eine Vorliebe für instrumentelle Musik hatten.

Die Forscher haben auch andere Intelligenztests eingesetzt, die auf einer nonverbalen Maßnahme beruhen, um ihre Hypothese zu überprüfen. Auch Musikfragebögen kamen zum Einsatz. Zudem wurde musikalische Bildung im Studienplan als Variable berücksichtigt. Dennoch betonen die Wissenschaftler, dass weitere Forschung notwendig ist, um valide und vor allem repräsentative Aussagen zu treffen.

(Ende)
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