pte20190326002 Unternehmen/Wirtschaft, Bildung/Karriere

Attraktive Frauen werden schneller gefeuert

Laut aktueller wissenschaftlicher Untersuchung gelten sie oft als unseriöser und unglaubwürdiger


Ist selbst attraktiv: Management-Professorin Lea Shepherd (Foto: wsu.edu)
Ist selbst attraktiv: Management-Professorin Lea Shepherd (Foto: wsu.edu)

Pullman/Boulder (pte002/26.03.2019/06:05) Gut aussehende Geschäftsfrauen gelten als weniger vertrauenswürdig und unseriöser als weniger attraktive Kolleginnen. Aus dem Grund werden sie häufiger gefeuert. Das hat Leah Sheppard, Assistenzprofessorin für Management an der Washington State University http://wsu.edu , gemeinsam mit Stefanie Johnson, Assistenzprofessorin an der University of Colorado http://colorado.edu, herausgefunden. Sie nennen es den "Femme-Fatale-Effekt".

Gutes Aussehen als Bedrohung

Als Grund für ihr Ergebnis nennen die Forscherinnen, dass attraktiven Frauen nicht zugetraut wird, in Rollen zu schlüpfen, die früher Männern vorbehalten waren. Dazu kommen Eifersucht, erotische Unsicherheit und Furchtgefühle. "Attraktive Frauen können als Gefahr wahrgenommen werden", sagt Sheppard. Das habe einen Einfluss darauf, wie sehr man ihnen vertraut und glaubt, was sie sagen.

Der Mythos der Femme Fatale ist alt. Schon bei den alten Griechen wurde Odysseus von Circe verführt und ein Jahr lang von seiner Frau ferngehalten. Die Liste der Frauen, die als Vamp gelten, lasse sich beliebig verlängern, bis hin zu George Bizets "Carmen". Trotz jahrzehntelangem Feminismus habe sich an dieser Einstellung nichts geändert, so Shepherd. Bei Männern sei es anders. Gutaussehenden traue man mehr zu. Frauen profitierten dagegen nicht von ihrem guten Aussehen.

Fatales stereotypisches Denken

Die Wissenschaftlerinnen haben für ihre Studie Porträts genutzt, die sie in der Bilddatenbank von Google im Zuge der Suche nach dem Stichwort "Geschäftsfrau" fanden. Die Probanden stöberten diese auf Amazons Mechanical Turk auf, einem Crowdsourcing-Internet-Marktplatz, auf dem Einzelpersonen und Unternehmen den Einsatz menschlicher Intelligenz koordinieren können, um Aufgaben zu bewältigen, die Computer derzeit nicht schaffen. Diese sollten die "Geschäftsfrauen" beurteilen. Ganz gleich, welchem Bereich die Probanden zuzuordnen waren: Das Ergebnis war immer gleich: Attraktive Frauen wurden als weniger vertrauenswürdig eingeschätzt als weniger attraktive.

Im Test fanden die Expertinnen jene Probanden heraus, die gegenüber dem anderen Geschlecht sicher auftraten. Diese schätzten Frauen jeder Attraktivitätsstufe als gleich vertrauenswürdig ein. Die unsicheren Kandidaten beurteilten attraktive Frauen schlechter als attraktive. Genauso sah es aus, als die Probanden gefragt wurden, wen sie als erstes entlassen würden. Den Grund dafür sieht Shepherd in der Evolution und sozialen Faktoren am Arbeitsplatz. Frauen sähen in attraktiveren Kolleginnen eine Gefahr. Männer fühlten sich zu attraktiven Frauen hingezogen, vermuteten jedoch, dass gutes Aussehen die Glaubwürdigkeit beeinträchtigt.

(Ende)
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