pte20190218002 Unternehmen/Wirtschaft, Handel/Dienstleistungen

Staubsauger für Frauen zum Valentistag

Angebot der Hong Kong Telecom für Mitarbeiterinnen der Großbank HSBC sorgt für Ärger


HKT-Angebot für HSBC-Mitarbeiterinnen (Foto: twitter.com, U.S. Reality Check)
HKT-Angebot für HSBC-Mitarbeiterinnen (Foto: twitter.com, U.S. Reality Check)

London/Hongkong (pte002/18.02.2019/06:05) Ein umstrittenes Angebot zum Valentinstag für Mitarbeiter der Großbank HSBC in London und Hongkong hat in dem Finanzkonzern für schlechte Stimmung gesorgt. Der Grund: Die Hong Kong Telecom (HKT) http://hkt.com warb in einer mehrseitigen Anzeige für Waren, die sich aus ihrer Sicht perfekt den beiden Geschlechtern zuordnen lassen. Nach einem Shitstorm in den sozialen Medien entschuldigte sich HKT für den Fauxpas - Laptops seien selbstverständlich nicht nur für Männer und Staubsauger sowie andere Haushaltsgeräte nicht nur für Frauen da. Überdies trete man für Gleichberechtigung am Arbeitsplatz sowie im Privatleben ein.

Bedienen von Stereotypen

"Hier werden klassische Stereotype bedient. Man muss aber auch bedenken, aus welchen Kulturen Unternehmen kommen, sie gehen nämlich eher von sich selbst aus. Grundsätzlich sind die Angebote für beide Geschlechter hier daneben: Der Valentinstag hat mit Liebe und nicht Arbeit zu tun. Beide Angebote spiegeln den Wert des Tages nicht wider", sagt Anne M. Schüller, Businesscoach und Expertin für Loyalitätsmanagement http://anneschueller.de , im Gespräch mit pressetext.

Der Aufreger kommt zu einem ungünstigen Zeitpunkt. HSBC steckt mitten in einer Gender-Pay-Gap-Debatte. Im Dezember 2018 gab die Großbank bekannt, dass sich die Gehaltskluft zwischen 2017 und April 2018 von 59 Prozent auf 61 Prozent ausgeweitet hat. Die HSBC, die in Großbritannien über 40.000 Angestellte beschäftigt, hatte 2017 die größte Gender Pay Gap von allen größeren britischen Firmen. Der Konzern macht hierfür den Mangel an Frauen in Führungspositionen verantwortlich. Bis 2020 soll die Frauenquote in der Chefetage nun deutlich steigen.

"Aufregung ziemlich gesucht"

Markenexperte Thomas Ottehttp://brand-consulting.com hingegen hält die Empörung im Gespräch mit pressetext für ungerechtfertigt: "Die Aufregung erscheint doch ziemlich gesucht. Natürlich ist es nicht glücklich, wenn man Stereotype bedient. Aber ist das gleich 'sexistisch'? Tatsächlich erweist man den Frauen in der Regel einen schlechten Dienst, wenn man sie bei jeder noch so kleinen Begebenheit mit aufgeschäumter Empörung in die Opferrolle stößt. Viel glücklicher wäre ein souveräner Umgang mit solchen kleinen Ungeschicklichkeiten."

(Ende)
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