pte20180327002 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Krebs: Weniger Schmerzen durch Papierdiagramm

Einfaches Ampelsystem setzt bei Ärzten an, ohne die Dosen zu erhöhen


Ampel: einfaches System gegen Schmerzen (Foto: pixelio.de, Thommy Weiss)
Ampel: einfaches System gegen Schmerzen (Foto: pixelio.de, Thommy Weiss)

Edinburgh (pte002/27.03.2018/06:05) Krebspatienten profitieren von einem einfachen System am Krankenbett zur Schmerzbehandlung. Das Edinburgh Pain Assessment and Management Tool (EPAT) http://epat.org.uk verringert laut einer neuen Studie von Forschern der University of Edinburgh http://www.ed.ac.uk bei Betroffenen die Schmerzen im Vergleich zur herkömmlichen Pflege.

Nebenwirkungen überprüfen

Von Schmerzen ist rund die Hälfte der Krebspatienten betroffen. Schätzungen gehen davon aus, dass es bei fortgeschrittenen Erkrankungen 80 Prozent sind. Das hat körperliche und psychische Auswirkungen auf die Patienten. Bei EPAT handelt es sich um ein Papierdiagramm, in welches das Pflegepersonal mit einem einfachen Ampelsystem die Schmerzen einträgt. Gelbe oder rote Werte, die auf mittelschwere bis starke Schmerzen hinweisen, veranlassen die Ärzte dann dazu, die verabreichten Medikamente und Nebenwirkungen zu überprüfen und die Schmerzen genauer zu beoachten.

Für die Studie wurden das Schmerzniveau von fast 2.000 Krebspatienten nach der Einweisung in eine regionale Institution fünf Tage lang beobachtet. Patienten, die das Diagramm nutzten, berichteten über weniger Schmerzen. Entscheidend war, dass der Einsatz des Diagramms nicht mit einer höheren Dosis an Medikamenten in Zusammenhang stand. Die Studienautoren gehen davon aus, dass die Ärzte vielmehr dazu ermutigt werden, die richtigen Fragen zu stellen und sich häufiger Gedanken über die Schmerzmedikation und die Nebenwirkungen zu machen, bevor ein Patient einen kritischen Punkt erreicht.

Weitere Studien erforderlich

Laut den Forschern handelt es sich um eine einfache Möglichkeit, die Schmerztherapie in den Vordergrund der Routineversorgung zu stellen. Weitere Studien seien jedoch erforderlich, um herauszufinden, wie es langfristig eingesetzt werden könnte. Laut Marie Fallon zeigen die im "Journal of Clinical Oncology" publizierten Ergebnisse, welche Vorteile es bringe, das Verhalten der Ärzte zu beeinflussen, anstatt nach aufwendigeren und teureren Möglichkeiten zu suchen.

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