pte20170913019 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Immuntherapie als Behandlungsform bei Brustkrebs

Abwehrsystem des Körpers identifiziert mutierte Zellen als fremdartig


Krebs: Gezieltere Behandlung durch Immuntherapie (Foto: sanger.ac.uk)
Krebs: Gezieltere Behandlung durch Immuntherapie (Foto: sanger.ac.uk)

Hinxton (pte019/13.09.2017/12:30) Medikamente der Immuntherapie könnten bei manchen Brustkrebspatientinnen aufgrund der genetischen Veränderungen in ihren Tumoren wirksam sein. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Forschern des Wellcome Trust Sanger Institute http://sanger.ac.uk . Die Experten haben bestimmte genetische Veränderungen in einem DNA-Reparaturmechanismus identifiziert. Details wurden in "Cancer Research" veröffentlicht.

Option für 1.000 Britinnen

Durch die neuen Erkenntnisse besteht laut den Experten zum Beispiel die Möglichkeit einer anderen Therapie für rund 1.000 Patientinnen in Großbritannien, die auf bestehende Medikamente zurückgreifen könnten. Brustkebs ist die häufigste Krebsart im Vereinigten Königreich. Jährlich sind fast 55.000 Frauen betroffen. Weltweit erkranken pro Jahr fast 1,7 Mio. Frauen.

Die Forscher fanden auch heraus, dass eine bestimmte Patientinnengruppe über genetische Veränderungen oder Mutationen verfügt, die aufgrund einer Anomalie eines DNA-Reparaturmechanismus, nämlich bei der sogenannten Mismatch-Reparatur, auftreten. Diese Mutationen kommen auch bei anderen Krebsarten wie Darmkrebs vor. Bei Brustkrebs wird jedoch nur selten nach ihnen gesucht.

640 Tumore genau analysiert

Darmkrebs mit einer fehlerhaften Mismatch-Reparatur wurde vor kurzem in den USA mit Immuntherapien, mit sogenannten Checkpoint-Inhibitoren wie Pembrolizumab behandelt. Stark mutierte Krebszellen werden dabei vom Immunsystem des Körpers als fremd erkannt. Die aktuelle Studie legt nahe, dass diese Immuntherapien aufgrund der Mutationsmuster in ihren Tumoren auch bei manchen Brustkrebspatientinnen wirksam sein könnten.

Das Team um Serena Nik-Zainal hat die gesamten Genomsequenzen von 640 Tumoren analysiert. Gesucht wurde nach Mustern in den Mutationen, den Mutationssignaturen, die auf Anomalien beim Mechanismus der Mismatch-Reparatur hinweisen. Die Forscher identifizierten in der Folge elf Tumore, die über derartige Defekte verfügten, die für den Brustkrebs verantwortlich waren. Laut Nik-Zainal sollten diese Tumore aufgrund ihrer Ähnlichkeit zu anderen Krebsarten theoretisch auf die gleichen Medikamente ansprechen.

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