pte20170725013 Medizin/Wellness, Handel/Dienstleistungen

USA: Viele Nahrungsergänzungsmittel gefährlich

Wissenschaftler fordern mehr Warnhinweise und stärkere Kontrollen


Nahrungsergänzungsmittel: Gift-Gefahr für Kids (Foto: frolicsomepl, pixabay.com)
Nahrungsergänzungsmittel: Gift-Gefahr für Kids (Foto: frolicsomepl, pixabay.com)

Columbus (pte013/25.07.2017/10:30) Alle 24 Minuten erhält eine US-Giftkontrollstelle einen besorgten Anruf wegen der Folgen von Nahrungsergänzungsmitteln und Energy-Produkten. Das zeigt eine neue Studie des Zentrums für Verletzungsforschung- und Prävention und des Ohio-Giftzentrums, die zum Nationwide Children's Hospital http://nationwidechildrens.org gehören.

Kinder unter sechs betroffen

Die Studie zeigt, wie sich die Häufigkeit der Anrufe in Bezug auf Nahrungsergänzungen seit 2000 verändert hat. 2002 gab es einen starken Rückgang, weil damals der pflanzliche Muntermacher "ma huang" von der zuständigen Aufsichtsbehörde, der U.S. Food und Drug Administration (FDA) http://www.fda.gov , verboten wurde. Heute gibt es aber bereits neue Produkte, die sehr schädlich sein können.

70 Prozent der gemeldeten Fälle in den USA betrifft Kinder, die jünger als sechs Jahre sind und Ergänzungsmittel aus Versehen einnehmen. Die meisten dieser Fälle passieren am Wohnort der Betroffenen. Für manche hatte der Vorfall ernstzunehmende medizinische Folgen, vor allem Kinder unter sechs Jahren leiden stark daran.

"Viele Konsumenten denken, Nahrungsergänzungsprodukte seien in Bezug auf Sicherheits- und Effektivitätsstandards mit rezeptfreien Medikamenten gleichzusetzen. Diese Ergänzungen sind jedoch keine Arzneien, deshalb müssen sie weder klinischen Tests unterzogen werden noch eine Verkaufszustimmung der FDA erhalten - außer sie werden therapeutisch eingesetzt", erklärt Gary Smith, Studienleiter und Direktor des Zentrums für Verletzungsforschung.

Pflanze Yohimbe in der Kritik

Kritisiert wird die westafrikanische Pflanze Yohimbe, die für starke Schäden verantwortlich ist. Yohimbe kann Herz-Rhythmus-Störungen, Nierenversagen oder einen Herzinfarkt verursachen und zum Tod führen. Allerdings wurden bei vielen Fällen auch andere pflanzliche Stoffe, hormonelle Stoffe, Aminosäuren und Energy-Produkte als Auslöser festgestellt.

Energy-Produkte, inklusive Getränke, die als leistungssteigernd beworben werden, können ebenso gesundheitsschädigende Effekte aufzeigen. Atem- und Herzprobleme oder Anfälle treten vor allem bei Kindern häufig nach der Einnahme auf. Die Forscher fordern aufgrund der Studienergebnisse entsprechende Regelungen für Energy-Produkte, kindersichere Verpackungen und Warnhinweise. Dasselbe gilt für Nahrungsergänzungsmittel.

Laut Henry Spiller, einem an der Studie beteiligten Forscher, mangelt es in diesem Bereich stark an staatlicher Kontrolle. Das wiederum führe zu großen Unterschieden in der Qualität von Nahrungsergänzungen. "Obwohl viele dieser Fälle keine dramatischen Folgen nach sich ziehen, können vor allem Yohimbe- und Energy-Produktfälle sehr gefährlich sein", sagt Spiller.

(Ende)
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