pte20170310015 Unternehmen/Wirtschaft, Politik/Recht

Börsengang: New York und London rittern um Aramco

Größte IPO aller Zeiten wäre Prestigeerfolg angesichts politischer Unsicherheiten


Schwarzes Gold: Börsen wollen Super-IPO (Foto: lichtkunst.73, pixelio.de)
Schwarzes Gold: Börsen wollen Super-IPO (Foto: lichtkunst.73, pixelio.de)

London/New York (pte015/10.03.2017/11:30) Die Börsen in New York und London liefern sich ein heißes Rennen darum, internationaler Hauptstandort für den Börsengang des Erdölriesen Saudi Aramco http://saudiaramco.com zu werden. Beide halten sich für den Favoriten im Kampf um das IPO des mit bis zu zwei Bio. Dollar bewerteten Konzerns, berichtet die "Financial Times". Für beide Standorte wäre der Aramco-Börsengang nicht zuletzt aktueller Unsicherheiten wertvoll --ob nun Brexit im Fall Londons oder Trump-Außenpolitik für New York.

Begehrter Mega-Börsengang

2018 soll der größte Börsengang aller Zeiten erfolgen. Für saudi-arabische Amtspersonen, Aramco-Manager und Berater kommen offenbar nur London und New York als Hauptstandort infrage, da nur sie über die nötige Breite internationaler Investoren, Erfahrung und Liquidität verfügen. Die beiden Börsen bereiten nun ihre Angebote vor und sehen sich jeweils selbst als Favorit. Für die Wall Street spricht dabei wohl die reine Größe, während Insidern zufolge die Regeln für den Börsengang in London den Saudis eher schmecken dürften.

Die beiden Top-Kandidaten haben freilich jeweils mit Problemen zu kämpfen. Im Fall New Yorks ist der Umgang der Trump-Regierung mit Verbündeten im Nahen Osten iein Unsicherheitsfaktor. Ein Börsengang dort könnte Klagsversuche von 9/11-Opfern nach sich ziehen. London wiederum hat mit den Unsicherheiten des bevorstehenden Brexits zu kämpfen. Der Erdölkonzern wäre da ein großer Fang."Das Aramco-Listing wäre eine ziemlich solide Bestätigung der Londoner Resilienz als internationales Finanzzentrum", erklärt Martin Price, Analyst bei der Credit Suisse.

Breite Aufstellung

Egal, ob New York oder London, die Wahrscheinlichkeit scheint groß, dass die jeweilige Börse eine führende, aber nicht alleinige Rolle spielen wird. "Angesichts der Größe dieser Transaktion würde ich ihnen raten, hoch zu zielen und so viele Listings wie möglich zu machen", meint Nathanaël Mauclair, Mitgründer von Aldebaran Global Advisors. Die Saudis selbst haben schon von bis zu drei Standorten für den Börsengang gesprochen. Einer davon wird wohl die Tadawul in Riad. Weitere Börsen, die im Rennen um einen Teil am Aramco-Kuchen sein sollen, sind jene in Hong Kong, Toronto, Tokio und Singapur.

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