pte20170227017 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Kanada: Öffentlich finanzierte Pillen sparen vier Mrd.

Wissenschaftler listen in Untersuchung 117 wichtige Medikamente auf


Medikamente: Hohe Einsparungen sind möglich (Foto: pixelio.de, I-vista)
Medikamente: Hohe Einsparungen sind möglich (Foto: pixelio.de, I-vista)

Vancouver (pte017/27.02.2017/10:30) Die öffentliche Finanzierung von 117 grundlegenden Medikamenten könnte die Bedürfnisse der meisten Kanadier abdecken und möglicherweise Einsparungen von vier Mrd. kanadischen Dollar bringen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der University of British Columbia http://ubc.ca . Laut dem leitenden Forscher Steven Morgan würde damit sichergestellt, dass alle Kanadier Zugang zu den am häufigsten benötigten Medikamenten haben.

Antibiotika, Insulin und Co

Die Wissenschaftler haben eine Liste mit den 117 wichtigsten Medikamenten zusammengestellt. Auf sie entfallen 44 Prozent aller Rezepte, die in Apotheken 2015 anfielen und bis zu 77 Prozent aller Verschreibungen, wenn ähnliche Medikamente ebenfalls berücksichtigt wurden. Zu diesen Medikamenten gehörten unter anderem Antibiotika, Insulin, Herzmedikamente, Antidepressiva und orale Verhütungsmittel.

Laut Morgan ist eine allgemeine Versorgung mit Medikamenten in Kanada zwar seit langem versprochen, aber nie umgesetzt worden. Teilweise seien dafür Bedenken verantwortlich gewesen, wo man bei dieser Initiative ansetzen sollte. "Wir zeigen, dass eine allgemeine Versorgung mit wichtigen Medikamenten zum bestehenden Versorgungssystem ein entscheidender und sinnvoller Schritt in die richtige Richtung ist."

Keine politische Umsetzung

Für eine verwandte Studie haben die Wissenschaftler die Medikamentenliste der WHO adaptiert und identifizierten 125 Medikamente, die in Kanada zur Verfügung stehen sollten http://bit.ly/2l0M2fX . Diese Ergebnisse wurden in "CMAJ Open" veröffentlicht. Mitautor Nav Persaud vom St. Michael's Hospital http://stmichaelshospital.com zufolge wurde die WHO-Liste basierend auf der klinischen Anwendung in Kanada adaptiert.

Die Studienautoren betonen jedoch, dass es sich bei dieser Forschungsarbeit um eine Simulation handelt und daher von Annahmen zu Medikamenteneinsatz, Preisen, Ersatzmöglichkeiten für Medikamente und anderen Faktoren ausgegangen wurde. Diese Studie kommt zu dem Schluss, dass damit für Patienten und private Krankenversicherer Einsparungen in Höhe von 4,3 Mrd. Dollar möglich wären. Die kanadische Regierung müsste für die Umsetzung jedoch zusätzlich 1,2 Mrd. Dollar mehr aufbringen.

(Ende)
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