pte20170127001 Medizin/Wellness, Kultur/Lifestyle

"Body-Shaming" hat negative Folgen für Gesundheit

Wissenschaftler weisen nach: Körper reagiert direkt auf seelische Qual


Speckrolle: Scham schadet der Gesundheit (Foto: pixelio.de, Dieter Schütz)
Speckrolle: Scham schadet der Gesundheit (Foto: pixelio.de, Dieter Schütz)

Philadelphia (pte001/27.01.2017/06:00) Fettleibige Menschen, die negative Stereotype verinnerlichen, verfügen über ein höheres Risiko bei Herz-Kreislauf- und Stoffwechsel-Erkrankungen. Zu dem Fazit kommen Forscher der Perelman School of Medicine http://www.med.upenn.edu . Beim "Body-Shaming" handelt es sich um eine allgegenwärtige Form von Vorurteilen, die sich in Cybermobbing, der Kritik am Aussehen von bekannten Persönlichkeiten, am Arbeitsplatz, in der Schule und in der Öffentlichkeit in den USA äußert.

Bösartigkeiten haben Folgen

Menschen, die mit einer Fettsucht kämpfen, sehen sich mit Stereotypen wie faul, unfähig, unattraktiv, fehlender Willensstärke konfrontiert und werden für ihr Übergewicht verantwortlich gemacht. Laut dem Team um Rebecca Pearl könnte die Bösartigkeit dieser Botschaften nicht nur die Seele verletzen, sondern auch gesundheitliche Folgen haben.

Die im Magazin Obesity http://bit.ly/2jUkIRG veröffentlichten Ergebnisse zeigen, dass über die Auswirkungen des BMI und von Depressionen eine größere Verinnerlichung des Gewichtsproblems mit einem erhöhten Risiko bei Herz-Kreislauf- und Stoffwechsel-Erkrankungen in Zusammenhang stand. Laut Pearl ist der Trugschluss weit verbreitet, dass das Stigma Übergewichtige dazu motivieren könnte, Gewicht zu verlieren und mehr auf ihre Gesundheit zu achten.

"Wir haben nachgewiesen, dass genau das Gegenteil der Fall ist. Schämen sich Menschen für ihr Gewicht, vermeiden sie Sport eher und nehmen mehr Kalorien zu sich, um mit dem Stress umzugehen. Wir haben in dieser Studie einen eindeutigen Zusammenhang zwischen der Verinnerlichung des Gewichtsproblems und der Diagnose eines metabolischen Syndroms und damit eines schlechten Gesundheitszustands."

159 Erwachsene untersucht

Die Forscher haben 159 fettleibige Erwachsene untersucht, die an einer klinischen Studie zu den Folgen von Medikamenten für das Abnehmen teilnahmen. Sie wurde von der Pharmafirma Eisai finanziert. Beim Großteil der Frauen handelte es sich um Afroamerikanerinnen, eine Gruppe, die in der Forschung zu diesem Thema meist unterrepräsentiert ist. Die Teilnehmerinnen beantworteten Fragebögen zu Bereichen Depression und der Verinnerlichung von Gewichtsproblemen. Erst danach wurden weitere Schritte gesetzt.

Zusätzlich wurden medizinische Untersuchungen durchgeführt, um festzustellen, ob ein metabolisches Syndrom und damit eine ganze Reihe von Risikofaktoren vorliegt. Dazu gehören hohe Triglyzeride, Bluthochdruck und großer Taillenumfang. Sie werden mit Herzerkrankungen, Typ-2-Diabetes und anderen mit einer Fettleibigkeit in Zusammenhang stehenden Gesundheitsproblemen in Verbindung gebracht.

Zu Beginn wurde bei Demografiedaten wie Alter, Geschlecht und Rasse kein Zusammenhang zwischen der Verinnerlichung des Gewichtsproblems und eines metabolischen Syndroms hergestellt. Wurden die Patientinnen jedoch je nach dem Ausmaß der Verinnerlichung des Gewichtsproblems in zwei Gruppen aufgeteilt, zeigte sich, dass jene, die ihre Fettleibigkeit stark verinnerlichten, über ein drei Mal so hohes Risiko eines metabolischen Syndroms verfügten. Die Wahrscheinlichkeit von Triglyzeride war bei diesen Frauen sechs Mal höher als bei jenen, die sich das Übergewicht weniger zu Herzen nahmen.

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