pte20160805011 Medizin/Wellness, Umwelt/Energie

Lungenkrebs: Luftverschmutzung verkürzt Leben

Adenokarzinome im Frühstadium besonders stark betroffen


Luftverschmutzung: Auswirkungen auf  Lungenkrebs (Foto: pixelio.de, K. Steves)
Luftverschmutzung: Auswirkungen auf Lungenkrebs (Foto: pixelio.de, K. Steves)

Los Angeles (pte011/05.08.2016/10:30) Luftverschmutzung kann die Überlebensdauer von Patienten mit Lungenkrebs verkürzen. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie der University of Southern California http://www.usc.edu gekommen. Diese Trends waren laut den Wissenschaftlern vor allem für das Frühstadium ausgeprägt. Vor allem betroffen waren Adenokarzinome, die häufigste Form von nicht-kleinzelligen Lungenkarzinomen. Auf diese Erkrankungsform entfallen laut den in "Thorax" http://thorax.bmj.com veröffentlichten Forschungsergebnissen rund 80 Prozent der Diagnosen.

Genauere Risikoanalyse

Luftverschmutzung wurde bereits in der Vergangenheit mit einem höheren Auftreten von Lungenkrebs und Sterbefällen in Zusammenhang gebracht. Bisher war jedoch nur wenig über mögliche Auswirkungen auf die Überlebenschancen der Betroffenen nach dem Stellen der Diagnose bekannt. Für die aktuelle Studie werteten die Wissenschaftler die Daten von mehr als 352.000 Personen, bei denen zwischen 1988 und 2009 Lungenkrebs festgestellt wurde, aus. Diese Daten sind der California Cancer Registry http://www.ccrcal.org entnommen.

Das Durchschnittsalter bei der Diagnose lag bei 69 Jahren. Mit 53 Prozent wurde mehr als die Hälfte der Erkrankungen erst in einem fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert. Bei früh festgestellten Fällen lag die durchschnittliche Überlebensdauer bei 3,6 Jahren. Bei einer nur lokalen Ausbreitung lag dieser Wert bei 1,3 Jahren, bei einer weiteren nur mehr bei vier Monaten. Bei Patienten im Frühstadium der Krankheit überlebten mit rund 1,5 Jahren jene am wenigsten lang, die unter kleinem und großem Zellkrebs litten; am längsten mit fünf Jahren Personen mit der Diagnose Adenokarzinom.

Sterberisiko früh am stärksten erhöht

Die durchschnittliche Belastung der Teilnehmer durch Stickstoffdioxid, Ozon und Feinstaub mit einem Durchmesser von unter zehn bzw. 2,5 Mikrometern (PM10 bzw. PM2.5) wurde mit Hilfe von Daten der United States Environmental Protection Agency https://www3.epa.gov entsprechend der Wohngegend ermittelt. Mit 45,4 Prozent lebte fast die Hälfte der Teilnehmer mehr als 1.500 Meter von einer großen Autobahn entfernt, nur weniger als zehn Prozent innerhalb von 300 Meter eines solchen Highways. Das allgemeine Sterberisiko wurde in der Folge aufgrund des Stadiums der Krankheit und der Art der Zellen im Tumor ermittelt.

Nachdem diese und andere Einflussfaktoren berücksichtigt worden waren, zeigten die Berechnungen, dass eine höhere Belastung durch jeden der vier Schadstoffe mit einem entsprechend höheren Sterberisiko und einer geringeren durchschnittlichen und niedrigeren Fünf-Jahres-Überlebensrate in Zusammenhang stand. Das Risiko erhöhte sich für Patienten im Frühstadium der Krankheit am meisten. Insgesamt war bei diesen Patienten das allgemeine Sterberisiko bei Stickstoffdioxid um 30 Prozent erhöht, bei Feinstaub bei PM10 um 26 Prozent höher und bei PM2.5 um 38 Prozent größer. Die Auswirkungen von Ozon waren mit vier Prozent nur gering. Diese Trends waren bei Patienten im frühen Stadium vom Adenokarzinomen besonders ausgeprägt.

Reine Beobachtungsstudie

Wie zu erwarten, waren die Überlebenschancen von Patienten im fortgeschrittenen Stadium schlecht. Die Belastung durch Luftverschmutzung spielte dabei keine Rolle mehr. Da es sich um eine Beobachtungsstudie handelt, können laut dem Team um Sandrah P. Eckel keine eindeutigen Schlussfolgerungen zu Ursache und Wirkung getroffen werden. Die Forscher weisen auch selbst darauf hin, dass Daten zu wichtigen Risikofaktoren wie dem Lebensstil eines Menschen, den Rauchgewohnheiten, dem Alkoholkonsum oder der Belastung durch den Straßenverkehr nicht vorlagen.

(Ende)
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