pte20160620013 Bildung/Karriere, Medien/Kommunikation

Abi in Algerien: Behörden machen Social Web dicht

Wegen Schummeleien müssen 300.000 Schüler Prüfung nachschreiben


Lernstoff: Schüler fanden Lösungen im Web (Foto: Joerg Trampert/pixelio.de)
Lernstoff: Schüler fanden Lösungen im Web (Foto: Joerg Trampert/pixelio.de)

Algier (pte013/20.06.2016/11:30) Algerien blockiert im Rahmen nachzuschreibender Abiturprüfungen vorübergehend den Zugang zu allen sozialen Medien, weil sich tausende Schüler im ersten Anlauf Lösungen im Netz zugeschoben hatten.

Mobilfunknetz inklusive

Mit einem "Durchgriff zum Schutz der Schüler" begründen algerische Behörden ihre Entscheidung. Fast die Hälfte aller algerischen Schüler muss die Abitur-Arbeit jetzt noch einmal schreiben, weil zuvor zahlreiche Antworten bereits in sozialen Netzwerken verbreitet und diskutiert worden waren. Aus diesem Grund griffen die Behörden des Staates im Nordwesten Afrikas nun rigoros durch und entschieden sich dazu, den Zugang zu sämtlichen Portalen wie Facebook und Twitter vorübergehend zu blockieren.

Auch das mobile Internet wurde für die Nachprüfungen teilweise unterbrochen. Bereits in den Jahren zuvor gab es in Algerien immer wieder Probleme mit den Abschlussarbeiten der Oberstufenschüler, weil einige Heranwachsende sich im Voraus den Zugriff auf Antworten der zu bearbeitenden Fragen verschaffen konnten.

Zweite Prüfung ohne Schmu

In der rasch folgenden Stellungnahme der Behörden gegenüber dem algerischen Presse-Service APS heißt es, dass die Maßnahmen zum Abschirmen erschwindelter Antworten ergriffen wurden. Vor zwei Wochen war der Betrug in der ersten Prüfung bekannt geworden, was nun für 300.000 Schüler in Algerien ein unfreiwilliges Nachschreiben zur Folge hat.

(Ende)
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