pte20160324003 Unternehmen/Wirtschaft, Bildung/Karriere

Konzerne selbst schuld an Innovationsträgheit

Management motiviert zu wenig - Anreizsysteme kaum vorhanden


Idee: Innovatives Denken braucht richtiges Umfeld (Foto: pixelio.de, JMG)
Idee: Innovatives Denken braucht richtiges Umfeld (Foto: pixelio.de, JMG)

Köln/Eschborn (pte003/24.03.2016/06:10) Verkrustete Konzernstrukturen sind nach wie vor schuld an mangelnder Innovationskraft. Einer Studie der Managementberatung Detecon http://www.detecon.com/de nach bestätigen nur 30 Prozent der befragten Innovationsexperten, dass wirksame Anreizsysteme zur Teilnahme von Mitarbeitern an Innovationsprojekten vorliegen. Nur gut jeder Zweite bejaht zudem, dass sein Chef ihn generell zur Verantwortungsübernahme in Innovationsprojekten ermutigt.

Oft starre Hierarchien

Für die aktuelle Analyse "Die Innovationskultur von Konzernen" hat Detecon Interviews und Befragungen unter mehr als 70 deutschen HR- und Innovationsexperten durchgeführt. "Die Integration disruptiver Ideen ist die größte Herausforderung deutscher Konzerne. Noch gibt es hier kein Erfolgsrezept: Wohl kann ein überlegtes Schnittstellendesign den Transfer von Ideen in operative Abläufe und Abteilungen eines Konzerns sicherstellen. Die Besetzung dieser Funktionen sollte über intern gut vernetzte Vermittler mit einem sehr guten Prozess- und Marktverständnis geschehen", erläutert Detecon-Partner und Studienautor Marc Wagner.

Dem Experten nach sollte aber auch abgewogen werden, ob eine Innovation zwingend in den Konzern integriert werden muss oder ob eine Ende-zu-Ende-Umsetzung der Idee in einer kleinen, dezentralen Innovationseinheit nicht erfolgversprechender ist. Folgt man der Detecon-Erhebung weiter, so gehen nur 59 Prozent der Befragten bewusst ein Risiko ein, wenn sie eine neue, vorteilhafte Idee im Unternehmen umsetzen. Die Umsetzungswahrscheinlichkeit einer Innovation leidet zudem an starren Hierarchien: So sieht sich im Schnitt nur die Hälfte der Befragten in der Lage, Ideen offen an Personen verschiedener Hierarchiestufen zu richten.

"Rotating-CEO"-Prinzip

"In einigen Konzernen hat sich ein 'Rotating-CEO'-Prinzip etabliert, das darauf beruht, dass Vorstände jeweils das Coaching eines wichtigen Innovationsprojektes übernehmen, nach neun Monaten aber durch ein anderes Vorstandsmitglied abgelöst werden", so Wagner. "Günstig wirkt zudem, wenn der Ideengeber das Umsetzungsteam durchweg begleiten kann. Dies setzt allerdings konzernseitig voraus, dass ein flexibles Anreizsystem existiert und eine Möglichkeit zur Rückkehr in die Linienfunktion besteht." Chefs in Linienfunktionen würden diese Freistellung oft blockieren, weshalb Incentivierungs-Programme Anreize setzen müssten.

(Ende)
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