pte20150610018 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Schlaganfall: Virtuelle Realität hilft bei Rehabilitation

Betroffene Gliedmaßen nach Tests wieder viel häufiger spontan genutzt


Virtuelle Arme: bieten Hilfe nach Schlaganfall (Foto: specs.upf.edu/Belen Rubio)
Virtuelle Arme: bieten Hilfe nach Schlaganfall (Foto: specs.upf.edu/Belen Rubio)

Barcelona (pte018/10.06.2015/10:30) Virtuelle Realität könnte Schlaganfall-Patienten beim Gesundwerden helfen, indem sie ihnen vormacht, dass die betroffenen Gliedmaßen genauer steuerbar sind als in der Wirklichkeit. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Laboratory of Synthetic, Perceptive, Emotive and Cognitive Systems an der spanischen Universitat Pompeu Fabra http://specs.upf.edu .

Keine weitere Schwächung

Mit dem neuen Ansatz verbesserten sich die Chancen, dass der Patient die beeinträchtigten Gliedmaßen auch in der Wirklichkeit besser einsetzen kann. Das ist von Bedeutung, da die Patienten die betroffenen Gliedmaßen häufig zu wenig einsetzen und damit zu einer weiteren Schwächung beitragen. An der Studie nahmen 20 Schlaganfall-Patienten teil.

Das Team um Belen Rubio verstärkte die Fähigkeit der virtuellen Gliedmaßen bei Tests immer wieder. Der betroffene Körperteil erschien dadurch rascher und einfacher zu bewegen. Die Teilnehmer wussten dabei nichts von diesen Veränderungen. Nach den Versuchen, in denen die Gliedmaßen beweglicher erschienen, nutzen die Patienten sie auch deutlich mehr.

Verbesserung um 15 Prozent

Laut Rubio reichen nur zehn Minuten Training am Tag aus, um deutlich erkennbare Veränderungen im Verhalten hervorzurufen. Patienten nutzen die betroffenen Gliedmaßen häufiger einfach spontan. "Positives Feedback, der spontane Einsatz des Arms und die motorischen Leistungen verstärken sich gegenseitig. Durch die spontane Nutzung, Training und Lernen könnte der Erholungsprozess positiv beeinflusst werden."

Vor der Verstärkung durch die virtuelle Realität lag die durchschnittliche Wahrscheinlichkeit, dass einer der Teilnehmer seinen teilweise gelähmten Arm nutzte, um nach etwas zu greifen, das direkt vor ihm lag, bei 35 Prozent. Danach lag diese Wahrscheinlichkeit bei 50 Prozent. Dieser Wert entspricht dem von gesunden Personen. Laut Studienautor Paul Verschure ist bereits eine langfristige Begleitung dieser Patienten geplant. Dabei sollen die Auswirkungen der Experimente auf den Alltag untersucht werden.

(Ende)
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