pte20141218013 Medizin/Wellness, Politik/Recht

England: Abstimmung über Kinder von drei Eltern

Verfahren könnte schon 2015 starten - Gegner haben ethische Bedenken


Baby: neues Verfahren erstmals in Großbritannien (Foto: pixelio.de, B. Kasper)
Baby: neues Verfahren erstmals in Großbritannien (Foto: pixelio.de, B. Kasper)

London (pte013/18.12.2014/10:53) Die britische Regierung hat Richtlinien für Kinder mit drei Eltern bekannt gegeben. Am Verfahren sind eine Mutter, ein Vater und eine Spenderin beteiligt. Nur zwei dieser drei Personen können jedoch als Eltern gelten. Damit sollen tödliche Krankheiten bei Kindern verhindert werden. Das Parlament wird in Kürze darüber abstimmen, ob Großbritannien weltweit das erste Land sein wird, in dem dieses Verfahren zugelassen ist. Laut den Gegnern dieser Regelung ist es unethisch, Kinder aus der DNA von drei Menschen entstehen zu lassen.

DNA von drei Personen

Forscher der Newcastle University http://ncl.ac.uk hoffen, das Verfahren bereits nächstes Jahr anbieten zu können. Schwere mitochondriale Erkrankungen werden nur von der Mutter an die Kinder weitergegeben. Das Verfahren beruht daher auf dem Einsatz gesunder Mitochondrien einer weiteren Frau. Sie verfügen jedoch über geringe Mengen eigener DNA. Ein Kind würde daher über die genetischen Informationen von drei Menschen verfügen.

Die Richtlinien sehen vor, dass die Behörden jeden Fall in Hinblick auf das hohe Risiko einer Behinderung oder ernsten Erkrankung überprüfen müssen. Kliniken müssen um eine neue Lizenz ansuchen, damit sie das Verfahren einsetzen dürfen. Die Spenderin der Eizellen steht in keinem Verwandtschaftsverhältnis zum Kind. Die Kinder erhalten kein Recht auf Informationen über die Spenderin. Derzeit wird von rund zehn Fällen pro Jahr ausgegangen.

Behandlungen anvisiert

Zu Beginn würde Newcastle die einzige Einrichtung sein, die diesen Service anbietet. Die Richtlinien bleiben Entwürfe bis zur Abstimmung im Parlament und die Unterzeichnung durch die Minister. Mit einer Entscheidung vor den Wahlen im Mai 2015 wird gerechnet. Laut Doug Turnbull von der Newcastle University wollen die Wissenschaftler 2015 um eine Lizenz ansuchen und mit Behandlungen beginnen.

Zwar hat eine vorgeschriebene Überprüfung durch die Human Fertilisation and Embryology Authority http://www.hfea.gov.uk bislang keine Hinweise auf Sicherheitsprobleme bei diesem Verfahren ergeben. Eine abschließende Überprüfung wird dennoch empfohlen.

(Ende)
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