pte20141118001 Medien/Kommunikation, Kultur/Lifestyle

Jazz-Label "Blue Note" als Enzyklopädie erschienen

"The Finest in Jazz": 400 Seiten zum Nachblättern sowie 5-CD-Box


Wien/München (pte001/18.11.2014/06:00) Mit seinem charakteristischen Logo gehört Blue Note http://bluenote.com zu den Verlagen, die die Jazzgeschichte entscheidend mitgeschrieben haben. Der englische Musikspezialist Richard Havers hat die Historie dieses Labels in Buchform gebracht. Nun ist die deutsche Übersetzung der Enzyklopädie "Blue Note - The Finest in Jazz since 1939" im deutschen Sieveking Verlag http://sieveking-verlag.de erschienen.

Das rund 400 Seiten starke Hardcover-Buch punktet nicht nur mit Havers erstklassig recherchierten Texte, sondern auch durch die enorme Masse zum Teil bisher unbekannter Abbildungen. Doch in der deutschen Version, die ein halbes Jahr nach der englischen erscheint, ist man noch einen Schritt weiter gegangen und hat - ebenso wie zuvor beim Verve-Buch (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/20140721004) - einen hochwertigen Prachtband herausgebracht.

Musikgeschichte bis in die Jetztzeit

"Neben Verve und Impulse Records gibt es wohl kein anderes Label, das die Geschichte des Jazz so profund und über einen so langen Zeitraum geprägt hat, wie das vom Berliner Alfred Lion gegründete Unternehmen Blue Note Records", meint Harry Gruber, Senior Product Manager Classics & Jazz von Universal Music Austria http://universalmusic.at , gegenüber pressetext. "Mit diesem nunmehr zweiten Buch wird eigentlich die gesamte Geschichte des Jazz erzählt."

"Interessantes Detail am Rande ist, dass der Musikproduzent und Rockmusiker Don Was im Januar 2012 die Führung dieses Labels übernommen hat und mit der ersten CD des Jazzvokalisten Gregory Porter 'Liquid Spirit' gleich einen Grammy gewinnen konnte", so Gruber. Parallel zum Buch hat Universal Music eine 5-CD-Box mit den Singles, die von 1947 bis 2014 auf Blue Note erschienen sind, veröffentlicht.

"Diese Singles zeigen einige der größten Erfolge dieses Labels, das trotz finanzieller Krisen in der Vergangenheit überleben konnte", so Gruber. Blue Note wurde sehr oft als Hardbop-Label bezeichnet. Das war ein Musikstil, dessen musikalische Wurzeln im Bebop liegen, der sich dann mit Soul, Blues, Rhythm&Blues und Gospel vermischt hat. Zu den großen Stars zählten etwa Horace Silver, Jimmy Smith, Freddie Hubbard, Lee Morgan, Art Blakey und Grant Green.

Das Labyrinth der Musikkulturgeschichte

"Der Satz 'kein Jazz ohne Blue Note' hat übrigens schon seine Berechtigung", meint auch Herbert Höpfl, Herausgeber des Concerto-Magazins http://concerto.at , gegenüber pressetext. Blue Note sei ein Pionier einer neuen Musikrichtung gewesen und habe sich über einen Zeitraum von 75 Jahren gehalten. "Für ein Musikmagazin wie das Concerto sind die herausragenden Leistungen der Blue-Note-Musiker bis heute bemerkenswert.

"Jazz war anarchisch, antibürgerlich, freiheitsliebend und mit Rassendiskriminierung einfach nicht zu verbinden", so Höpfl. Das Tragische daran ist, dass auch der Labelgründer Alfred Lion als Jüdischstämmiger bereits 1929 seine Heimatstadt Berlin verließ und aufgrund einer Erkrankung erneut nach Deutschland zurückkehren musste, ehe er 1933 erneut - zunächst nach Südamerika - emigrierte. 1938 ließ er sich in New York nieder.

Moderne Technik und grandioses Design

Was Blue Note darüber hinaus gleich von den Anfangstagen an auszeichnet, ist die Entwicklung neuer Aufnahmetechniken und moderner Plattencover, die das Blue-Note-Design zu einer ikonischen Stilform des Jazz gemacht haben. Jene Cover, die das Erscheinungsbild der 1950er- und 1960er-Jahre prägten, wurden vom Grafiker Reid Miles geschaffen. Einige der Albumhüllen wurden damals von einem unbekannten Künstler namens Andy Warhol gestaltet.

1965 verkauften Lion und Wolff Blue Note an die Plattenfirma Liberty. Liberty wurde vier Jahre später an United Artists verkauft, das wiederum 1979 von EMI erworben wurde. 1985 wurde das zuvor stillgelegte Label von Bruce Lundvall wieder zu neuem Leben erweckt und ab damals zum musikalischen Zuhause von Musikern wie John Scofield, Joe Lovano und Greg Osby.

Mit dem kommerziell äußerst erfolgreichen Album "Come Away With Me" von Norah Jones im Jahr 2002 - es wurde insgesamt 25 Mio. Mal verkauft - erreichte das Label neuerdings einen Zenit. 2011 wurde EMI zum Großteil von Universal Music übernommen. Damit fiel auch Blue Note an den Musikgiganten.



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