pte20140902016 Kultur/Lifestyle, Politik/Recht

Musikindustrie plant einheitlichen Release-Tag

Verband IFPI will mit weltweitem Entschluss Piraterie bekämpfen


CDs: IFPI will globalen Release-Tag (Foto: Thorben Wengert/pixelio.de)
CDs: IFPI will globalen Release-Tag (Foto: Thorben Wengert/pixelio.de)

New York/Luxemburg/Wien (pte016/02.09.2014/12:15) Die International Federation of the Phonographic Industry (IFPI) http://ifpi.org setzt sich für die Einführung eines globalen Release-Tages ein, um mit großen Schritten gegen Piraterie vorzugehen. Mit der einheitlichen Veröffentlichung soll verhindert werden, dass Musiktitel illegal kopiert werden, um sie in den Ländern mit späterem Erscheinungsdatum bereitzustellen.

Release-Tage unterscheiden sich enorm. "Derzeit werden neue Singles und Alben in den verschiedenen Ländern an unterschiedlichen Tagen veröffentlicht. In Großbritannien etwa erscheinen neue Titel am Montag, in den USA am Dienstag. 'Freitag ist Musiktag' funktioniert in Österreich reibungslos", sagt IFPI-Sprecher Thomas Böhm, im Gespräch mit pressetext. Kunden aus Ländern, die ein späteres Veröffentlichungsdatum haben, fühlen sich jedoch benachteiligt.

Piraterie als logische Konsequenz

Piraterie fängt meistens mit einer legalen Tat an. Nämlich mit dem Einkauf des Titels oder Albums in einem Land, in dem der Tonträger bereits veröffentlicht ist. Weil andere Länder erst später nachziehen, teilen und laden Musikfans weltweit bereits vorher. Ein Kauf ist dann nicht mehr notwendig. Auf diese Weise machen Urheber weltweit große finanzielle Verluste. Erst vor kurzem ging eine Klage vor den Europäischen Gerichtshof, bei der illegale Musikportale landesweit gesperrt werden sollen.

Geeigneter Wochentag umstritten

Die Lösung, die sich zunächst einfach anhört, ist nicht einfach durchzusetzen. Die vorliegende Situation ist nämlich kompliziert: Jedes Land möchte seinen eigenen Release-Tag auch global verwendet sehen. Die Gründe dafür sind vielfältig. Die USA plädieren beispielsweise auf "ihren" Dienstag, weil weiterhin ermöglicht werden soll, dass Musikfans zu Beginn der neuen Woche in die Läden stürmen und die erwartete CD kaufen können. Weiterhin wollen im Gegensatz dazu aber viele Akteure einen Freitag als offiziellen Veröffentlichungstag sehen.

"Der Freitag als einheitlicher Erscheinungstag hat den Vorteil, dass Musikfans die aktuellsten Musik-Neuerscheinungen schon an den beliebten Einkaufstagen Freitag und Samstag kaufen und am Wochenende hören können", erklärt Böhm. Darüber hinaus müsste sich die Methodologie der weltweiten Musikindustrie bei der Einführung eines einheitlichen Tages anpassen, denn auch die Charts der einzelnen Länder wären betroffen und müssten neu strukturiert werden.

(Ende)
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