pte20140613016 Forschung/Entwicklung, Umwelt/Energie

Stromboli: Wärmebildkameras halten Aktivität fest

Hightech-Instrumente überwachen oberen Kraterrarnd lückenlos


Stromboli: Forscher überwachen Aktivität (Foto: pixelio.de, Bernhard Friesacher)
Stromboli: Forscher überwachen Aktivität (Foto: pixelio.de, Bernhard Friesacher)

Catania (pte016/13.06.2014/13:44) Das Istituto Nazionale di Geofisica e Vulcanologia http://www.ingv.it hat erstmalig eine Eruption des vor Sizilien gelegenen Stromboli mit Infrarot- und Wärmebildkamers aufgezeichnet. Mithilfe von Richtmikrofonen, Seismografen und einer fliegenden Drohne ist es gelungen, die Morphologie des oberen Kraterrandes zu analysieren.

18 Richtmikrofone

"Es geht uns vor allem darum, die um den Vulkanausbruch angesiedelten Vorgänge besser zu verstehen", erklärt Projektleiter Piergiorgio Scarlato. Deshalb seien auf dem Gipfel des Stromboli vier Wärmebildkameras und zwei der Videosynchronisation dienende Hochgeschwindigkeitskameras sowie ein Netz aus 18 Richtmikrofonen und seismoakustischen Stationen installiert worden. Die Videosequenzen stehen sowohl visuell wie auch als Infrarotaufnahmen zur Verfügung.

"Diese Technologie erlaubt uns, die durch den Magmadruck an der Vulkanoberfläche enstehenden Abläufe besser zu verstehen", so der Forscher. Durch den Einsatz der Wärmebildkamera können die Veränderungen am Kraterrand aufgedeckt und die Länge der Magmasäule ermittelt werden. Gleichzeitig wird in Echtzeit eine Datei des während der Eruption ausgeschleuderten Bodenmaterials und dessen Verteilung angelegt. "Jetzt ist es möglich, Häufigkeit und Höhe der Ausbrüche kontinuierlich zu überwachen", weiß Scarlato.

Extrem aktiver Vulkan

Der auf den Äolischen Inseln gelegne, bis auf 2.400 Meter Meerestiefe und 926 Metern Höhe reichende Stromboli gilt als einer der aktivsten Vulkane weltweit. Auf der 12,2 Quadratmter großen Insel leben rund 400 Einwohner. Die heftigsten Ausbrüche sind in den Jahren 1919, 1930, 1944 und 1954 registriert worden. Bei der Eruption im Jahre 2002 war ein Hang mit über fünf Mio. Kubikmeter Erdreich ins Meer gestürzt und hatte dadurch einen bis zu drei Meter hohen, bis nach Kalabrien reichenden Tsunami ausgelöst.

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