pte20140311014 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Revolutionäre Stammzellenstudie zurückgezogen

Zweifel an Daten - Hautzellen sollen sich durch Säure transformieren


Gefäße zur Stammzellenstudie: Ergebnisse bisher nicht wiederholbar (Foto: SPL)
Gefäße zur Stammzellenstudie: Ergebnisse bisher nicht wiederholbar (Foto: SPL)

Yamanashi (pte014/11.03.2014/10:37) Der japanische Forscher Teruhiko Wakayama hat die Ergebnisse einer bahnbrechenden Stammzellenstudie aufgrund von Zweifeln an ihrer Qualität zurückgezogen. Nature http://bit.ly/1fmtTm2 berichtete im Januar, dass das Eintauchen von Zellen in Säure diese kostengünstig in Stammzellen verwandeln kann. Die mit den wissenschaftlichen Daten veröffentlichten Fotos wurden jedoch in Frage gestellt.

Breite Einsetzbarkeit

Zum Zurückziehen der Studie dürfte auch beigetragen haben, dass es anderen Forschern nicht gelang, die darin dargestellten Ergebnisse zu wiederholen. Laut Wakayama ist nicht länger klar, was richtig ist. Stammzellen werden derzeit intensiv erforscht. Die Bandbreite reicht von der Wiederherstellung der Sehkraft bis zur Rückgängigmachung der Schädigungen durch einen Herzinfarkt.

Die Nature-Präsentation wurde weltweit sehr stark wahrgenommen, als bemerkenswert eingeschätzt und als große wissenschaftliche Entdeckung bewertet. Stammzellen sollten nicht mehr von Embryos stammen oder durch komplizierte und kostenintensive Verfahren hergestellt werden müssen. Die Behandlung von Hautzellen mit Säure allein sollte sie wieder zu Stammzellen machen können.

Von Richtigkeit überzeugt

Die Ergebnisse wurden nicht in Misskredit gebracht, aber einer intensiven Überprüfung unterzogen. Wakayama hat unterdessen gegenüber dem japanischen Fernsehen gesagt, dass er beim Durchführen des Experiments an der University of Yamanashi http://www.yamanashi.ac.jp absolut von seiner Richtigkeit überzeugt gewesen sei.

"Jetzt sind jedoch viele Fehler bekannt geworden. Ich halte es daher für das Beste, die Studie jetzt zurückzuziehen. Mit korrekten Daten soll nachgewiesen werden, dass die Ergebnisse stimmen. Sollte das nicht gelingen, müssen wir herausfinden, wie so etwas passieren konnte", unterstreicht der japanische Wissenschaftler abschließend.

(Ende)
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