pte20140117014 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Blindheit: Gentherapie verbessert Sehkraft immens

Mediziner verzeichnen erste Erfolge bei Chorioideremie-Behandlung


Auge: Gentherapie bringt Hoffnung für Blinde (Foto: pixelio.de, Templermeister)
Auge: Gentherapie bringt Hoffnung für Blinde (Foto: pixelio.de, Templermeister)

Oxford (pte014/17.01.2014/10:55) Wissenschaftler der University of Oxford http://ox.ac.uk haben ein Verfahren der Gentechnik eingesetzt, um die Sehkraft von sechs Patienten zu verbessern, die sonst erblindet wären. Bei der Operation wurde ein Gen in ein Auge eingebracht. Durch die Behandlung wurden lichtempfindliche Zellen wiederbelebt.

Stabilisierter Zustand möglich

Das Team um Robert MacLaren geht laut davon aus, dass dieser Ansatz eines Tages auch zur Behandlung von verbreiteten Formen von Blindheit eingesetzt werden könnte. Bei der im Rahmen der Studie behandelten Chorioideremie handelt es sich um eine genetische Erkrankung, die zum langsamen Absterben der lichtempfindlichen Zellen im hinteren Bereich des Auges führt.

Durch den nun erstmals in dieser Weise durchgeführten Eingriff konnte bei einem Patienten im fortgeschrittenen Stadium der Krankheit nicht nur der Zustand stabilisiert werden. Den Wissenschaftlern gelang es zudem, eine Verbesserung der Sehkraft zu ermöglichen. Bei Patienten in einem früheren Erkrankungsstadium erhöhte sich auch die Fähigkeit, in der Nacht zu sehen.

Bei anderen Krankheiten einsetzbar

Sollten diese ersten Forschungsergebnisse bestätigt werden, könnte ein Behandlungsansatz bei jüngeren Chorioideremie-Patienten verhindern, dass es zu einem Verlust der Sehkraft kommt. Diese Krankheit ist relativ selten. Schätzungen gehen davon aus, dass zum Beispiel in Großbritannien rund 1.000 Personen betroffen sind.

MacLaren geht jedoch davon aus, dass durch die aktuelle Studie bewiesen ist, dass die Gentherapie eingesetzt werden kann, um auch andere genetisch bedingte Erkrankungen wie altersbedingten Makuladegeneration zu behandeln. Laut MacLaren ist es möglich, auf die gleichen Zellen abzuzielen. "Wir wissen bis jetzt aber nicht, welche Gene bei dieser Krankheit behandelt werden müssen. Wir wissen aber, wie das Verfahren funktioniert." Die Studienergebnisse wurden im Fachmagazin The Lancet http://thelancet.com veröffentlicht.

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