pte20131023025 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Elchsterben: Forscher geben Klimawandel die Schuld

Nordamerika besonders betroffen - Globaler Schock für Wälder in Sicht


Elch: Könnte ein Opfer des Klimawandels sein (Foto: pixelio.de, H. J. Salzer)
Elch: Könnte ein Opfer des Klimawandels sein (Foto: pixelio.de, H. J. Salzer)

Duluth (pte025/23.10.2013/12:45) Immer mehr Elche im Norden der USA sterben auf unerklärliche Weise. Das könnte laut einem NewScientist-Bericht ein Hinweis auf den Beginn eines großes Klimaschocks für die borealen Wälder der Welt sein. Das Elchsterben ist in Minnesota am schlimmsten. Umweltschützer befürchten, dass die Tiere in dieser Region innerhalb nur eines Jahrzehnts ausgestorben sein könnten. Das Elchsterben breitet sich aber über die südliche Grenze hinweg weltweit aus.

Populationen gehen stark zurück

Die Populationen nehmen auch in Schweden ab. Zu diesem Ergebnis ist eine Untersuchung von Ron Moen von der University of Minnesota Duluth http://d.umn.edu gekommen. Der Wissenschaftler präsentiert seine Forschungsergebnisse bei der ab morgen, Donnerstag, stattfindenden Konferenz Moose Health 2013 in Uppsala http://bit.ly/1aftyPy .

Laut Moen ist das Elchsterben weiter verbreitet, als er zu Anfang seiner Arbeit angenommen hatte. Es existiert keine einzelne Ursache. In Minnesota scheinen viele Tiere an parasitären Würmern, an Leberegeln, zu sterben. In Wyoming hingegen scheint ein Wurm verantwortlich zu sein, der die Halsschlagadern der Elche blockiert. In New Hampshire könnten schwere Infektionen durch Zecken verantwortlich sein.

Wärmere Regionen speziell im Fokus

Laut Dennis Murray von der Trent University http://trentu.ca legt die Tatsache, dass es sich um eine Vielzahl, aber ähnliche Ursachen handelt, nahe, dass die tieferen Ursache für das Problem im Klima begründet sind. Der Forscher vermutet, dass der Klimawandel für das Elchsterben verantwortlich ist. Elche haben sich an die große Kälte nördlicher Klimaregionen angepasst. Die Populationen im Norden Kanadas und im Süden Skandinaviens scheinen großteils gesund zu sein. Tiere, die südlicher leben, könnten durch ein wärmeres Klima Probleme bekommen.

Wärmeres Klima verhindert die Bildung von Fettreserven, die den Tieren helfen, den Winter zu überleben. Stress durch Hitze könnte auch ihr Immunsystem schwächen und sie so anfälliger für Parasiten machen. Dieser Zusammenhang wurde bereits in Afrika bei Rindern hergestellt. Tatsächlich hat das Team um Murray ermittelt, dass die Elchpopulationen in Minnesota in Jahren mit wärmeren Sommern stärker zurückgehen. Parasiten und ihre Hauptwirte, die Weißwedelhirsche, überlebten die wärmeren Winter der vergangenen Jahre leichter.

Zusammenhang noch nicht nachgewiesen

Ein Zusammenhang mit dem Klimawandel muss noch nachgewiesen werden. Murray merkt aber an, dass auch Luchse und Schneeschuhhasen in den südlichen Bereichen in ihrer Ausbreitung zurückgehen. Dadurch wird die These gestützt, dass es einen Zusammenhang zum Klimawandel gibt. In Zukunft könnte es zu drastischen Veränderungen der Tierpopulationen in den borealen Wäldern kommen.

(Ende)
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