pte20130822009 Forschung/Entwicklung, Umwelt/Energie

Italienische Forscher entwickeln neues Klimamodell

Kriterien für die Bewohnbarkeit von fernen Planeten im Weltall ermittelt


Weltall: Neues Klimamodell erleichtert Planetensuche (Foto: pixelio.de, Merbeth)
Weltall: Neues Klimamodell erleichtert Planetensuche (Foto: pixelio.de, Merbeth)

Triest (pte009/22.08.2013/11:45) Das Istituto di Scienze dell' Atmosfera e del Clima http://www.isac.cnr.it hat in Zusammenarbeit mit dem Osservatorio Astronomico
http://www.ts.astro.it ein neues Klimamodell erarbeitet, das die Suche nach Planeten mit ähnlichen Klimabedingungen wie auf der Erde erleichtert. Das Konzept trägt den Namen "Modello Climatico a Bilancio di Energia".

Atmosphären-Analyse

"Es könnte sein, dass auch einige entferntere Planeten sich nicht allzu sehr von denen des Sonnensystems wie beispielsweise Mars oder Venus unterscheiden", erklärt Projektkleiter Antonello Provenzale. Dies gelte vor allem für das Vorhandensein von Wasser, die CO2-Konzentration, den atmosphärischen Druck und die Neigung der Rotationsachse.

"Unsere Studien ermöglichen die Feststellung, ob die jeweilige Atmosphäre - wie bei einem toten Planeten der Fall - ein thermodynamisches Gleichgewicht mit der Planetenoberfläche aufweist oder ob es - wie bei der Erde - durch die Lebendorganismen verursachte Ungleichgewichte gibt", unterstreicht der italienische Wissenschaftler.

Himmelskörper unter der Lupe

Die vor allem von der Präsenz von Wasser im Flüssigzustand abhängige Bewohnbarkeit eines Planeten oder bestimmter Regionen wird durch zahlreiche andere Faktoren beeinflusst. Dazu gehören besonders die Neigung der Rotationsachse und die Drehgeschwindigkeit. Bei mit einer Atmosphäre umgebenen Planeten wie Erde, Mars und Venus kommen als Einflüsse auch die im Inneren der Atmosphäre herrschenden Druckverhältnisse und die jeweiligen klimatischen Bedingungen hinzu.

Dazu gehören vor allem Schwebstoffe, Klimagase und Gletscher, die in ihrem Zusammenwirken die Temperatur und damit auch die Bewohnbarkeit durch den Menschen bestimmen. Ein hoher atmosphärischer Druck sorgt für eine gleichmäßigere Temperaturverteilung und somit auch eine bessere Bewohnbarkeit. Sogenannte Exoplaneten - das sind Planeten, die nicht um die Sonne kreisen - gibt es laut Untersuchungen der US-Weltraumbehörde NASA http://www.nasa.gov mehr als 1.000.

Vermutet wird die Existenz von weiteren 2.700 solcher Himmelskörper. "Unser Klimamodell ermöglicht zudem ein besseres Verständnis der vor vier Mrd. Jahren auf der Erdoberfläche herrschenden Bedingungen, als die Strahlungskraft der Sonne noch 30 Mal geringer als heute war", fügt Provenzale abschließend hinzu. Einzelheiten der Untersuchung sind in der Fachzeitschrift "Astrophysical Journal" nachlesbar.

(Ende)
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