pte20130809003 Unternehmen/Wirtschaft, Politik/Recht

Babyboom und Wirtschaftswachstum erfreuen Briten

Höchste Geburtenrate seit 40 Jahren - Eurozone kommt aus Rezession


Big Ben: Die Insel erholt sich von der Krise (Foto: flickr/Nathan Parton)
Big Ben: Die Insel erholt sich von der Krise (Foto: flickr/Nathan Parton)

London/Hannover (pte003/09.08.2013/06:10) Großbritannien erlebt gerade einen Babyboom. Von Juni 2011 bis Juni 2012 sind auf der Insel insgesamt 813.200 Babys zur Welt gekommen. Das ist die höchste Geburtenrate der vergangenen 40 Jahre. Gleichzeitig nimmt auch die Wirtschaftsleistung des Landes spürbar zu. Das Bruttoinlandsprodukt ist im zweiten Quartal des laufenden Jahres mit 0,6 Prozent doppelt so schnell gewachsen als noch in den vorangegangenen drei Monaten, wie aus den aktuellen Zahlen der staatlichen Statistikbehörde http://www.statistics.gov.uk hervorgeht.

Aufholpotenzial nutzen

Im Gegensatz zu Deutschland und den USA hinkt die britische Wirtschaft dem Vorkrisenniveau noch hinterher und hat dadurch noch ein einiges an Aufholpotenzial.
"Wir gehen davon aus, dass Großbritannien dieses Jahr mit einem Plus von 1,1 Prozent stärken wachsen wird als Deutschland", so Norman Rudschuck, Analyst bei der Nord/LB http://nordlb.de , im Gespräch mit pressetext.

Zum ersten Mal seit beinahe drei Jahren konnten alle Branchen der britischen Wirtschaft wieder ein Wachstum verzeichnen. Die Produktivität ist sowohl im Industrie- als auch im Dienstleistungssektor sowie im Agrarbereich gestiegen. Die Konsumenten geben wieder mehr Geld aus und Betriebe investieren. Wie die höchste Geburtenrate seit 1972 zeigt, dürften wohl neben der Wirtschaft auch die jungen Haushalte wieder mit mehr Optimismus in die Zukunft blicken.

Die Bevölkerung ist in absoluten Zahlen um 419.900 Menschen auf insgesamt 63,7 Mio. angewachsen. Zwei Drittel dieses Zuwachses gehen zurück auf einen natürlichen Geburtenüberschuss. Die restlichen rund 165.600 verfallen auf die Zuwanderung. Im Jahr zuvor waren es noch 247.000 Migranten, die sich für die Insel entschieden haben, berichtet die Financial Times unter Berufung auf eine Aussendung des Statistikamtes http://bit.ly/15QPi3T .

Zinsen bleiben im Keller

Der Leitzins bleibt unterdessen auf seinem Rekordtief. Das hat die Bank of England http://bankofengland.co.uk unlängst bekannt gegeben. Sie hat ihre Zinspolitik an die Entwicklung der Arbeitslosigkeit gekoppelt. Erst wenn diese unter sieben Prozent fällt, könne man über eine Zinserhöhung nachdenken. Rudschuck rechnet mit einer Anhebung des Leitzinses frühestens im ersten Quartal 2017.

Von der wirtschaftlichen Erholung auf der Insel wird auch das Festland etwas spüren. "Die Eurozone ist der größte Handelspartner von Großbritannien", gibt Rudschuck zu bedenken. Es werde zu einer gegenseitigen Befruchtung kommen. Die Wirtschaft der Eurozone ist zuletzt sieben Quartale in Folge geschrumpft. "Für das zweite Quartal dieses Jahres prognostizieren wir erstmals seit dem dritten Quartal 2011 ein Wachstum und damit ein Ende der Rezession für die gesamte Eurozone", gibt sich der Analyst optimistisch.

(Ende)
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