pte20130722001 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

Genmarker für Resistenz bei Kolonkrebs entdeckt

Wissenschaftler können Effizienz der Chemotherapie deutlich steigern


Tropf: Wissenschaftler erzielen weiteren Erfolg (Foto: pixelio.de, Maren Beßler)
Tropf: Wissenschaftler erzielen weiteren Erfolg (Foto: pixelio.de, Maren Beßler)

Mailand (pte001/22.07.2013/06:00) Mitarbeiter des Dipartimento di Chimica e Medicina Interdisciplinare an der Università Milano-Bicocca http://www.medicina.unimib.it und des Start-ups BiOnSil Srl http://www.unimib.it haben ein für die Pharmaresistenz bei Kolonkrebs verantwortliches Gen aufgespürt. Mithilfe des neuen Markers GSK3B können Diagnose und Therapie dieses bösartigen Tumors erheblich verbessert werden.

GSK3B-Molekül große Bedeutung

Bei der Untersuchung zur Anwendung gekommen ist die als "high through screening RNA interference" bekannte Methode. "Unsere Versuche unter Vitro- und Lebendbedingungen haben gezeigt, dass das GSK3B-Molekül bei der Pharmaresistenz von Kolonkrebs eine entscheidende Rolle spielt", erklärt Projektleiterin Marialuisa Lavitrano gegenüber pressetext.

Den Beweis dazu liefere die Tatsache, dass bei einer Blockierung des GSK3B die zu einem normalen Absterben der Zellen notwendigen molekularen Abläufe reaktiviert werden und die pharmaresistenten Krebszellen auf die Chemotherapie ansprechen. "Diese Erkenntnis ist äußerst wichtig, da die Unfähigkeit der Tumorzelle zur Einleitung des Sterbevorgangs die Hauptursache für die Pharmaresistenz darstellt."

50 Kolonkrebs-Patienten analysiert

Parallel zu den Laborversuchen in Mailand wurden die klinischen Aufzeichnungen von 50 an Kolonkrebs erkrankten Patienten untersucht, die mit dem Zytostatikum 5-Fluoruracil behandelt und über einen Zeitraum von zehn Jahren überwacht worden waren. Dabei wurde festgestellt, dass die Gegenwart von GSK3B in direktem Zusammenhang mit der Entwicklung des Tumors steht und die Überlebensquote klar reduziert.

Zur Inhibtion des inzwischen von BiOnSil patentierten GSK3B wurde das oft bei der Behandlung von Epilepsie - und Depressionspatienten eingesetzte Lithiumchlorid verwendet. Die insgesamt acht Jahre dauernde Forschungsarbeit ist in der Fachliteratur bekannt. Ihre Durchführung erfolgte mit finanzieller Unterstützung der Investmentfonds TT Venture, Como Venture und Aura Holding. Eine Zusammenfassung in englischer Sprache kann in der Fachzeitschrift Chemical Cancer Reesarch nachgelesen werden.

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