pte20130529003 Unternehmen/Wirtschaft, Politik/Recht

Gesetzlicher Urlaub: USA hinken Europa hinterher

Österreich und Portugal mit den meisten bezahlten freien Tagen


Unter Palmen: gesetzliche Regeln sehr unterschiedlich (Foto: flickr/Beadmobile)
Unter Palmen: gesetzliche Regeln sehr unterschiedlich (Foto: flickr/Beadmobile)

Washington/Salzburg (pte003/29.05.2013/06:10) "Österreicher müsste man sein." So lautet der zugespitzte Wunsch in einem unlängst erschienen Beitrag der Washington Post. Anlass dafür sind die zahlreichen bezahlten gesetzlichen freien Tage in der Alpenrepublik. Insgesamt sind es 22 Urlaubstage sowie 13 Feiertage. Wie aus einer aktuellen Studie des US-Thinktanks Center for Economic and Policy Research http://bit.ly/123PiNg hervorgeht, ist Österreich gemeinsam mit Portugal unter den Industrienationen Spitzenreiter in dieser Kategorie. In den USA sind hingegen weder bezahlte Urlaubs- noch Feiertage gesetzlich verankert.

In den USA Verhandlungssache

Die Studie veranschaulicht sehr eindrucksvoll die Anzahl an bezahlten freien Tagen, die Arbeitnehmern laut Gesetz zustehen. Die USA sind in diesem Vergleich weit abgeschlagen und rangieren hinter Japan auf dem letzten Platz der insgesamt 21 untersuchten Staaten. Dass Angestellte und Arbeiter in den USA deshalb keine bezahlten freien Tage haben, heißt das allerdings nicht, wie Reinhard Heinisch, USA-Experte an der Universität Salzburg http://uni-salzburg.at , im Gespräch mit pressetext erklärt.

"Der durchschnittliche Amerikaner hat im Jahr rund 20 Urlaubstage, die abgegolten werden. Hinzu kommen vier bis sieben sogenannte Personal Days, die für verschiedene Zwecke genutzt werden können", so Heinisch. Dies sei jedoch stets Verhandlungssache mit den Arbeitgebern. Große Unternehmen würden die Frage nach den Urlaubstagen naturgemäß im Rahmen ihrer Corporate Policy regeln. Die alljährlichen Urlaube im Sommer, wie man sie hierzulande kennt, seien aus US-Sicht ein sehr europäisches Phänomen.

US-Arbeitsmarkt hochgradig liberalisiert

Die Situation in den USA ist Ausdruck eines stark liberalisierten Arbeitsmarktes - geprägt von vielen Freiheiten und wenig gesetzlichen Regelungen. Das birgt Gefahren aber auch Chancen. In sozialpolitischer Hinsicht scheinen die Nachteile aufgrund der geringen wohlfahrtsstaatlichen Ausprägung jedoch zu überwiegen. Jeder siebte US-Bürger gilt als arm und die Ungleichheit innerhalb der Gesellschaft wächst (pressetext berichtete: http://pte.com/news/20120913016 ).

(Ende)
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