pte20130426008 Medizin/Wellness, Kultur/Lifestyle

Lateinamerika von Krebserkrankungen überwältigt

Behandlungen schlecht - Sterblichkeit viel höher als in Europa und USA


Straßenfest: Therapie-Bedingungen oft mangelhaft (Foto: pixelio.de, M. Leps)
Straßenfest: Therapie-Bedingungen oft mangelhaft (Foto: pixelio.de, M. Leps)

Boston (pte008/26.04.2013/10:25) Krebs droht die Länder Lateinamerikas zu überrollen, wie die Harvard Medical School http://hms.harvard.edu bestätigt. Es gibt zwar weniger Erkrankungen als in den USA oder Europa, aber es sterben viel mehr Menschen. Späte Diagnose und schlechter Zugang zu medizinischer Behandlung sind für diese Ungleichheit verantwortlich. Mit dem Ansteigen der Lebenserwartung tritt auch Krebs häufiger auf. Viele Länder werden nicht in der Lage sein, mit dieser neuen Situation umzugehen, so die Prognose der Experten um Studienleiter Paul Goss.

Schlechte Gewohnheiten

Das Team untersuchte das Auftreten von Krebs und die medizinische Versorgung in Lateinamerika und im karibischen Raum. Die Wirtschaft in den Ländern dieser Region wächst und der Lebensstandard verbessert sich. Damit übernehmen die Menschen auch die Lebensgewohnheiten von besser entwickelten Ländern. Die Ergebnisse wurden im Fachmagazin Cancet Oncology http://bit.ly/10gR9pY veröffentlicht.

Viele Menschen bewegen sich einfach weniger, essen ungesünder, rauchen mehr und trinken auch mehr Alkohol. Der Kontakt mit der Sonne und die Verschmutzung der Luft durch die Verbrennung fester Brennstoffe in Innenräumen gehören ebenfalls zu den Risikofaktoren. Laut den Wissenschaftlern entfallen auf 100.000 Menschen rund 163 Krebserkrankungen. In den Vereinigten Staaten liegt dieser Wert bei 300, in Europa bei 264. Die Sterberate in Lateinamerika ist jedoch viel höher. In Lateinamerika kommen auf 22 Krebserkrankungen 13 Todesfälle.

Epidemische Bedrohung

Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass es 2030 rund 1,7 Mio. diagnostizierte Krebserkrankungen in Lateinamerika und dem karibischen Raum geben wird. Aktuellen Schätzungen zufolge werden mehr als eine Mio. Todesfälle erwartet. Laut Goss werden die Schwierigkeiten dieser Länder mit der neuen medizinischen Herausforderung umzugehen, zu großem Leiden und einer epidemischen Bedrohung führen.

"Diese Region ist schlecht dafür ausgestattet, mit dem alarmierenden Ansteigen der Krebserkrankungen umzugehen. Die hohe Sterblichkeit im Vergleich mit anderen Regionen macht die Wichtigkeit der Krebskontrolle noch deutlicher", unterstreicht Goss abschließend.

(Ende)
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