pte20130422004 Kultur/Lifestyle, Forschung/Entwicklung

Depressionen können auf soziales Umfeld abfärben

WG-Zimmergenossen werden "angesteckt" - Richtiger Umgang wichtig


Statue einer Frau: Depression ernstes Problem (Foto: pixelio.de, CFalk)
Statue einer Frau: Depression ernstes Problem (Foto: pixelio.de, CFalk)

Berlin (pte004/22.04.2013/06:15) Die Art des Denkens von Depressiven kann sich auf Dauer auf andere Menschen übertragen. Das geht aus einer Studie der University of Notre Dame http://nd.edu hervor. Getestet wurden Studenten in Wohngemeinschaften. Studierende, die mit depressiven Wohngenossen lebten, zeigten nach sechs Monaten ähnliche Denkstrukturen wie ihre erkrankten Mitbewohner. "Unsere Studie zeigt, dass die depressiven Gedankenstrukturen im Laufe der Zeit sogar wachsen können, bei beiden Personen", so Studienleiter Gerald Haeffel.

Verwandte überfordert

Freunde und Verwandte fühlen sich oft überfordert im Umgang mit Kranken. Ein Mensch kann sich jedoch nicht mit Depressionen "infizieren", kann aber bestimmte Denkweisen übernehmen, so die Experten. Ein Depressiver vollzieht Wesensveränderungen, die für Angehörige und Freunde nicht nachvollziehbar sind. Die Depression nimmt in der Regel eine negative und aussichtslose Haltung ein.

Experten raten betroffenen Angehörigen jedoch, gut gemeinte Ratschläge zu unterlassen, denn diese erreichen einen depressiven Menschen nicht. Hinweise zur Verbesserung der Situation können die Lage sogar verschlimmern, weil sich Betroffene häufig dann auch als Versager fühlen, weil sie Ratschläge nicht umsetzen können. Zu sagen, dass jeder einmal einen schlechten Tag hat, hilft dann nicht.

Behandlung nur durch Arzt

Angehörige und Freunde leiden mit unter der Erkrankung, sollten sich aber nicht von der Art des negativen Denkens beeinträchtigen lassen. Familienmitglieder und Freunde sollten wissen: Der Erkrankte gibt sich für alles die Schuld, fühlt sich nicht mehr liebenswert. Sollte der Erkrankte seinen Alltag nicht mehr meistern können oder Schlaf- und Appetitstörungen haben, ist ein Arztbesuch dringend notwendig.

(Ende)
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