pte20130311019 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Lernen: Gehirnstimulation hat nicht nur Vorteile

Schnellere Verarbeitung - TES beeinträchtigt automatische Fähigkeiten


Lernen: Gehirn hat trotz Hightech seine Grenzen (Foto: pixelio.de, luise)
Lernen: Gehirn hat trotz Hightech seine Grenzen (Foto: pixelio.de, luise)

Oxford (pte019/11.03.2013/13:55) Das Stimulieren des Gehirns mit elektrischen Signalen kann einige Fähigkeiten verbessern, aber auch andere reduzieren. Zu diesem Ergebnis kommt die University of Oxford http://ox.ac.uk . Die Transkranielle Elektrische Stimulation (TES) erfolgt durch das Anbringen von Elektroden auf der Kopfoberfläche. Nachgewiesen ist, dass sie die Lerngeschwindigkeit verdoppeln kann. Das Team um Roi Cohen Kadosh hat jetzt nachgewiesen, dass auch Nachteile entstehen können. Details wurden im Journal of Neuroscience http://jneurosci.org veröffentlicht.

Zuordnen von Symbolen

Die Wissenschaftler zeigten den Probanden Paare unbekannter Symbole. Jedes Symbol verfügte über einen geheimen numerischen Wert. Die Aufgabe bestand darin, so rasch wie möglich ohne Fehler anzugeben, welches der beiden Symbole den höheren Wert besaß. Anschließend wurde die richtige Antwort angezeigt. Innerhalb von sechs Sitzungen in einer Woche war es möglich festzustellen, wie rasch und effizient die Teilnehmer den Wert jedes einzelnen Symbols gelernt hatten.

Für eine zweite Aufgabe mussten die Teilnehmer feststellen, welches der beiden Symbole größer war. Bei diesem Test wurde auf das automatische Denken abgezielt - Fähigkeiten wie Lesen, Autofahren oder Treppensteigen, die laut Cohen Kadosh vorhanden sind, ohne dass daran gedacht werden muss. Der Wissenschaftler führte die Experimente gemeinsam mit Teresa Iucalano vom Stanford Cognitive and Systems Neuroscience Laboratory http://stanford.edu/group/scsnl/cgi-bin/drupal_scsnl durch.

Gehirn reagiert unterschiedlich

Während des Tests wurde bei einem Teil der Teilnehmer der hintere Parietallappen mittels TES stimuliert, der für das numerische Lernen von entscheidender Bedeutung ist. Bei einer anderen Gruppe wurde der dorsolaterale präfrontale Kortex stimuliert, der entscheidend für den Automatismus ist. Eine Gruppe erhielt ohne ihr Wissen eine Scheinbehandlung. Jene, deren hinterer Parietallappen behandelt worden war, schnitten bei der Lernaufgabe besser ab. Sie waren es aber auch, die bei der Automatismus-Aufgabe am schlechtesten abschnitten.

Genau das Gegenteil passierte bei der Gruppe, deren dorsolateraler präfrontaler Kortex stimuliert worden war. Die Kontrollgruppe schnitt bei beiden Aufgaben durchschnittlich ab. Laut Kadosh ist damit nachgewiesen, dass TES auch ihren Preis haben kann. Der Forscher arbeitet an einer Lösung dieses Problems. Denkbar ist zum Beispiel die Stimulation beider Gehirnregionen zu verschiedenen Zeitpunkten. "Wenn es Nebenwirkungen gibt, müssen wir die Stimulation optimieren, um die Nebenwirkungen einzuschränken oder zu beseitigen."

(Ende)
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