pte20130205003 Medien/Kommunikation, Unternehmen/Wirtschaft

UK: Zeitungen bei Online-Nutzung abgeschlagen

Medienexperte Hausjell: "Geschäftsmodelle brauchen ihre Zeit"


Zeitungen: verlagern sich zunehmend ins Netz (Foto: pixelio.de/S. Krekeler)
Zeitungen: verlagern sich zunehmend ins Netz (Foto: pixelio.de/S. Krekeler)

London/Wien (pte003/05.02.2013/06:10) In Großbritannien hat jeder Online-Nachrichten-Kosument 2012 im Schnitt 34 Stunden im Monat im Web gesurft. Auf den Webseiten von britischen Zeitungen verbringt dieser davon hingegen nur marginale 42,9 Minuten. Das ergibt einen prozentualen Anteil von gerade einmal 2,1 Prozent und zeigt, dass Zeitungen aus Papier und Druckerschwärze noch ein weiter Weg in die digitale Welt bevorsteht. Diese Zahlen basieren auf einer Studie des Internet-Marktforschungsunternehmens Comscore http://comscore.com .

Längerer Atem gefordert

Fritz Hausjell vom Institut für Publizistik der Universität Wien http://univie.ac.at weiß um das Problem. "Viele Titel haben sich erst vor ein bis zwei Jahren für eine digitale Strategie entschieden. Man ist im Online-Bereich ungeduldig geworden, doch die Geschäftsmodelle brauchen ihre Zeit", so Hausjell gegenüber pressetext.

In der Branche sei allgemein ein etwas längerer Atem gefordert. Der Experte erklärt, dass Mediennutzung stark ritualisiert ist und sich deshalb das Verhalten im Umgang mit Nachrichten nur schwer ändern lässt.

Mehr in Qualität investieren

Insbesondere junge Leute greifen auf Online-Medien zurück. In den vergangenen Jahren wurden im Web Unmengen an Nachrichten-Plattformen aus der Taufe gehoben, die speziell auf junge Leute ausgerichtet sind. Diese beziehen ihre Nachrichten von Social-Media-Kanälen, YouTube oder Zeitungen, die genuin im Netz geboren wurden. Traditionelle Blätter geraten dabei in den Hintergrund.

Während sie einerseits mit schrumpfenden Verkaufszahlen im Print-Bereich zu kämpfen haben, sind viele von ihnen in der digitalen Welt noch nicht angekommen. Hausjell wünscht sich, dass junge Leute in ihrer Ausbildung mehr Medienkompetenz mit auf den Weg bekommen, um Nachrichteninhalte von ihrer Qualität her unterschieden werden können. Eben genau in die Qualität müssten Verlagshäuser investieren.

(Ende)
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