pte20130108004 Unternehmen/Wirtschaft, Kultur/Lifestyle

Disney will mit Armband Kundendaten sammeln

Werbekampagnen sollen dadurch noch zielgerichteter werden


Eingang Disneyland: Besucherdaten heiß begehrt (Foto: pixelio.de/ M. Gast)
Eingang Disneyland: Besucherdaten heiß begehrt (Foto: pixelio.de/ M. Gast)

Orlando (pte004/08.01.2013/06:15) Der US-amerikanische Unterhaltungsriese Walt Disney http://disney.com wird in den kommenden Monaten das elektronische System seiner Themenparks um ein entscheidendes Feature erweitern. Mithilfe eines Armbands soll das neue System "MyMagic+" künftig den Besuch in Disney World individueller gestalten. "Wir wollen die passiven Erfahrungen nehmen und sie so interaktiv wie möglich machen", erklärt Bruce Vaughn, Kreativ-Chef von Walt Disney Imagineering. Gleichzeitig generiert der Konzern damit eine Unzahl an persönlichen Daten, die er künftig für zielgerichtete Kampagnen und Werbung einsetzen kann.

Das Kind beim Namen nennen

Diese Initiative ist Teil einer umfassenden Reformierung der unternehmenseigenen Freizeitparks. Für geschätzte 800 Mio. bis eine Mrd. Dollar will sie das Management an das geänderte Konsumverhalten der Besucher anpassen. Eltern können künftig sämtliche relevanten Daten ihrer Kinder auf dem Armband speichern.

Cinderella und Mickey Mouse können damit die Sprösslinge direkt mit ihrem Namen anreden oder sogar zum Geburtstag gratulieren. Es gibt keinen Zwang, das "MagicBand" zu benutzen. Diejenigen, die sich dafür entscheiden, können aus zahlreichen Optionen auswählen. Dürfen die Angestellten meinen Namen wissen? Will ich spezielle Angebote nach Hause geschickt bekommen? usw. Dabei muss das Unternehmen allerdings achtgeben, mit dem Technologisierungsschub nicht an der nostalgischen Atmosphäre zu kratzen.

"Big Brother" im Disneyland

Die Identifizierung durch die Armbänder funktioniert mit elektromagnetischen Wellen. Hinter dieser Erneuerung steckt eine ausgeklügelte Strategie. Mit der minutiösen Aufzeichnung und dem damit verbundenen detaillierten Wissen über das Besucherverhalten bekommt Disneys Marketing-Abteilung einen tiefen Einblick in die Vorlieben der Kinder und kann diese zielgerichtet ansprechen und ihre Eltern mit dementsprechenden Angeboten und Informationen "versorgen".

Hinzu kommt, dass der Konzern die Armbänder so gestalten will, damit sie auch als Sammelobjekt eine gewisse Attraktivität haben. Wie und in welchem Ausmaß Walt Disney das gesammelte Datenkonvolut dann tatsächlich nutzt, ist nicht gewiss und bereitet Datenschützern Sorgen.

(Ende)
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