pte20121218004 Technologie/Digitalisierung, Handel/Dienstleistungen

Pi Store: App-Markt für den Billig-Rechner

Angebot soll Anfängern den Einstieg ins Raspberry-Pi-Leben erleichtern


Im neuen Store: Nützliches für den Raspberry Pi (Foto: raspberrypi.org)
Im neuen Store: Nützliches für den Raspberry Pi (Foto: raspberrypi.org)

Caldecote (pte004/18.12.2012/06:15) Die Raspberry Pi Foundation http://www.raspberrypi.org hat einen eigenen App Store für ihren kompakten Billig-PC gestartet. Das soll nicht nur Entwicklern erleichtern, ihre Programme zu teilen, sondern auch Einsteigern, sich in der Welt des Raspberry Pi zurecht zu finden. Das Angebot des Pi Store http://store.raspberrypi.com umfasst zum Start zwar nur zwei Dutzend Programme, die aber ein breites Spektrum abdecken - von Entwicklertools über LibreOffice bis hin zu Games. Die meisten Apps sind gratis, doch können User die Arbeit der Programmierer freiwillig per virtuellem Trinkgeldglas honorieren.

"Wir finden, das ist eine nette Ergänzung der Möglichkeiten, mit der Entwicklung Freier Software Geld zu verdienen", meint Hugo Roy von der Free Software Foundation Europe http://fsfe.org gegenüber pressetext. Die Bereitstellung freier, quelloffener Software per App-Store sei eine gute Sache, solange die Nutzer klar erkennen könnten, unter welchen Bedingungen sie die Programme nutzen dürfen. Doch hoffe man, dass die Raspberry Pi Foundation es richtig macht. Denn mit dem besseren Zugang zu Software könnten mehr User sich an den Linux-basierten Mini-PC wagen und so die Vorteile seiner Offenheit kennenlernen. "Wir wollen, dass die Leute Technologie meistern und die Kontrolle über die Technik in ihrem Leben übernehmen. Initiativen wie diese helfen dabei."

Lernen und verdienen

Prinzipiell ist der Raspberry Pi als Bildungswerkzeug gedacht, das Jugendliche zum Programmieren anregen soll. Den Bildungsanspruch hält zum Start "Raspberry Invaders" hoch - ein Python-Programmiertutorial in Form eines "Space Invaders"-Klons. Dazu kommen auch einige Tools, die Interessenten das Entwickeln auf dem Raspberry Pi erleichtern sollen. "Wir hoffen, dass der Pi Store jungen Menschen eine Möglichkeit bieten wird, ihre Schöpfungen mit einem breiteren Publikum zu teilen und sich vielleicht etwas Taschengeld zu verdienen", heißt es zum Start des App-Stores.

Die Hoffnung auf Taschengeld nährt, dass auch Entwickler, die ihre Programme kostenlos anbieten, über den Pi Store etwas verdienen können. Denn der gemeinsam mit IndieCity http://www.indiecity.com und Velocix http://www.velocix.com umgesetzte Software-Markt umfasst ein virtuelles Trinkgeldglas - User können also zur Unterstützung von Programmierern spenden, was sie für angebracht halten. Das gilt auch im Fall professioneller Open-Source-Software wie des Office-Pakets LibreOffice oder des bekannten "Cililzation"-Klons FreeCiv. Nur eine App ist anfangs kostenpflichtig, das Spiel "Storm in a Teacup". Die kürzlich angekündigte "Minecraft"-Version für den Raspberry Pi ist allerdings noch nicht erhältlich.

Nicht nur für Bastler

Das Pi Store ist mit der neuesten Version des Debian-basierten Betriebssystems Raspbian verfügbar. Durch den einfachen Zugang zu sinnvoller Software, den der Marktplatz bietet, könnte der Raspberry Pi für ein breiteres Publikum interessant werden. Bislang war das Gerät doch primär etwas für Bastler, die das Gerät freilich gerne und für vielfältige Projekte genutzt haben - vom Atlantik-querenden "FishPi" (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/20120627031 ) bis hin zum Raspberry-Pi-Superrechner, den Informatiker an der University of Southampton aus 64 der kleinen Rechner gebaut haben.



(Ende)
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