pte20121217009 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Aggressiver Hautkrebs: Protein lässt Zellen entarten

Onkogen-induzierte Seneszenz lässt Haut unaufhaltsam schnell altern


Anja Bosserhoff: neue Krebstherapien im Fokus (Foto: uniklinikum-regensburg.de)
Anja Bosserhoff: neue Krebstherapien im Fokus (Foto: uniklinikum-regensburg.de)

Regensburg (pte009/17.12.2012/10:15) Anja Bosserhoff und ihr Forscherteam von der Universitätsklinik Regensburg http://www.uniklinikum-regensburg.de vermuten, dass bestimmte "Krebsgene" die Haut schneller altern lassen. Als "Onkogen-induzierte Seneszenz" bezeichnen die Mediziner diesen Vorgang. Dabei haben die Forscher vor allem das Protein MIA als Hauptauslöser im Verdacht.

Mehr Tumore diagnostiziert

Noch immer ist nicht geklärt, warum schwarzer Hautkrebs so aggressiv ist und nur geringe Heilungschancen bei dieser Krebsart bestehen. Dabei gibt es einen beängstigenden Trend: "Die Anzahl der diagnostizierten Tumore steigt und gravierend ist, dass die Patienten sehr jung sind. Bei Männern, die an dem aggressiven Krebs erkranken, ist das Durchschnittsalter 40", sagt Bosserhoff im pressetext-Gespräch.

Die Experten untersuchen, welche zellulären Veränderungen ablaufen, wenn sich aus einem "Muttermal" ein bösartiger Tumor entwickelt. In anderen Studien konnten schon Gene identifiziert werden, die den schwarzen Hautkrebs aktivieren. Das vermeintlich Paradoxe an diesem Prozess ist, dass die induzierte Seneszenz zunächst eine Weiterentwicklung der Tumor-Vorstadien zu einem bösartigen Tumor verhindert.

Schutzmechanismus umgangen

Dieser Schutzmechanismus wird jedoch wenig später umgangen und die Krebsvorläuferzellen entarten schließlich doch zu Tumorzellen. Bosserhoff und ihr Team glauben daher, dass das Protein MIA am Mechanismus der Onkogen-induzierten Seneszenz in Melanomzellen beteiligt ist. "Übergeordnetes Ziel ist es, die Ursachen für die Veränderung in der Zelle aufzudecken, die zur Entstehung des schwarzen Hautkrebses führen. Dabei spielt die Aufhebung der Seneszenz eine wesentliche Rolle. Die Erkenntnisse könnten Ansatzpunkte für neue Therapieformen liefern", so Bosserhoff.

Die Forscher stehen unter Zeitdruck, denn der schwarzen Hautkrebs nimmt weltweit zu. Positiv sei, dass die Sensibilität gegenüber UV-Strahlen zugenommen hat, sagt Bosserhoff. Als einen Fortschritt bezeichnet die Medizinerin auch, dass der Solariumbesuch für junge Menschen unter 18 Jahren verboten ist. Denn die Rechnung für zu viel UV-Strahlung bekommen Betroffene erst Jahre später.

(Ende)
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