pte20121126020 Technologie/Digitalisierung, Medien/Kommunikation

Facebook: Mehrheit der Fan-Pages inaktiv

Wirtschaft nutzt soziales Medium weit weniger als gedacht


Soziale Kompetenz: fehlt vielen Firmen laut Studie (Foto: pixelio.de, Altmann)
Soziale Kompetenz: fehlt vielen Firmen laut Studie (Foto: pixelio.de, Altmann)

Menlo Park (pte020/26.11.2012/12:08) Rund 70 Prozent der Fan-Pages bei Facebook sind inaktiv, wie eine Untersuchung von recommend.ly http://www.recommend.ly ergeben hat. Von 5,7 Mio. getesteten Seiten haben 70,1 Prozent im Oktober 2012 kein einziges Posting abgesetzt. 83,4 Prozent haben noch nie an einer Konversation teilgenommen. Dieses Ergebnis zeigt, dass Fan-Pages, die Künstelern und Unternehmern als Möglichkeit zur Kontaktaufnahme mit Fans und Kunden dienen sollen, trotz wachsendem Aufkommen nur selten aktiv genutzt werden. 63,9 Prozent der Seiten sind nicht einmal mit einem ein individuellen Bild gebrandet.

Rückgang seit März

"Ich bin von dem Ergebnis nicht überrascht. Viele Fan-Page-Betreiber sehen Facebook nur als großen Marktplatz, unterschätzen aber den Arbeitsaufwand, der nötig ist, um tatsächlich sichtbar zu sein. So liegt viel Potenzial brach", sagt Social-Media-Beraterin Natasha Ljubic http://wds7.at gegenüber pressetext.

Im März hat recommend.ly bereits eine ähnliche Studie zur Nutzung von Fanpages bei Facebook präsentiert. Im Vergleich zu damals ist die Zahl der Postings zurückgegangen. Auch die Aktivität der Fans auf den Seiten hat stark nachgelassen. Laut den aktuellen Ergebnissen haben 50 Prozent der Fan-Pages weniger als 300 Fans. Inwieweit der Rückgang des User-Feedbacks etwas mit der allgemein sinkenden Reichweite von Postings zu tun hat, die sich aus Umstellungen durch Facebook selber ergeben, geht aus der Studie nicht hervor.

"EdgeRank, der Facebook-Algorithmus, der die Sichtbarkeit von Postings steuert, ist in den vergangenen Monaten stark modifiziert worden, weil Facebook neue Einnahmequellen erschließen will. Dadurch sinkt die Reichweite von Postings", so Ljubic. Der Rückgang der Postings durch die Seiten-Betreiber um 19 Prozent seit März hat damit aber nichts zu tun.

Entgangene Einnahmen

Die Studie zeigt auch, dass die Umstellung der Fan-Pages auf Facebooks Timeline-Ansicht die Art der Inhalte verändert hat. Der Anteil an visuellen Inhalten, also Grafiken, Fotos oder Videos, ist stark gestiegen. Zudem hat sich gezeigt, dass Seiten, die einer spezifischen Kategorie wie "Restaurant" zugeteilt werden, mehr Erfolg haben als solche, die nur unter einer allgemeinen Überschrift wie "lokales Geschäft" geführt werden.

Insgesamt hat Facebook laut eigenen Angaben vom Januar dieses Jahres rund 37 Mio. Fan-Pages mit mehr als zehn Likes. Recommend.ly geht davon aus, dass diese Zahl bis zum Ende des Jahres auf rund 50 Mio. steigen wird. Von dieser Grundgesamtheit ausgehend hat die aktuelle Untersuchung mehr als zehn Prozent der Fan-Pages geprüft.

Die Ergebnisse sind für Facebook schlechte Nachrichten. Das Unternehmen macht rund 89 Prozent seines Umsatzes durch Marken, die auf der Plattform werben. Wenn Firmen, Interessengruppen, Künstler und andere Personen des öffentlichen Interesses ihre Auftritte im sozialen Netzwerk vernachlässigen, bedeutet das einen Umsatzrückgang für das Unternehmen.

(Ende)
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