pte20121105014 Medien/Kommunikation, Kultur/Lifestyle

Facebooks Selbstkritik: Zu viel Nutzung ist ungesund

Weltweit zehn Mrd. Minuten am Tag - Beziehungen immer oberflächlicher


Facebook: mehr Kontakte - weniger Qualität (Foto: pixelio.de, G. Altmann)
Facebook: mehr Kontakte - weniger Qualität (Foto: pixelio.de, G. Altmann)

Palo Alto/Wien (pte014/05.11.2012/11:45) Facebook hat zugegeben, dass eine zu häufige Nutzung der Plattform ungesund ist. Das soziale Netzwerk vergleicht sich dahingehend mit einer Geburtstagstorte, die ebenfalls Menschen zusammenbringt und ihnen ein gemeinsames Feiern ermöglicht. Zuviel des Kuchens sei jedoch nicht gesund - genau wie Facebook. Laut der aktuellsten Statistik verbringen Menschen pro Tag rund zehn Mrd. Minuten mit Facebook. Eine intensive Nutzung kann Menschen von deren Umwelt jedoch entfremden. Einige Studien sollen sogar Traurigkeit bei Facebook-Teilnehmern festgestellt haben, da sie zu Vergleichen, wie hübschere Freunde oder größere Beliebtheit von anderen, neigen.

Kontakte als Trophäen

"Facebook und andere soziale Netzwerke bestehen mittlerweile aus einem einfachen Ansammeln von Kontakten, wodurch echte Beziehungen jedoch verarmen", erläutert der Wiener Unternehmensberater Leopold Faltin http://www.meincoach.at im pressetext-Gespräch. Viele User würden Freunde demnach wie Trophäen sammeln, um sich mit einer hohen Zahl zu schmücken.

Kontakten zu echtem Meinungs- und Freundschaftsaustausch hingegen würde zu wenig Zeit gewidmet. "Beziehungen werden zusätzlich oft nur noch oberflächlich geführt, was kaum mehr jemandem Nutzen bringt", ergänzt der Experte.

Facebook handelt uneigennützig

"Facebook hat zum Beispiel über Werbe-Response einen Qualitätsverlust wahrgenommen", führt Faltin aus. Laut dem Berater nimmt die Menge der User zu, wobei die Qualität pro Kontakt sinkt und die Beziehungen folglich immer oberflächlicher werden. "Das ist auch für Facebook schlecht und wirkt sich auf die Werbeeinnahmen negativ aus", ergänzt Faltin.

Dass Facebooks Offenbarung jedoch eine reine PR-Strategie ist, bezweifelt der Coach. "Ich denke schon, dass es eine echte Auseinandersetzung mit diesem Problem ist, das Facebook zunehmend selbst erkennt", so Faltin. Grundsätzlich kann man laut Experten von einem altruistischen Wert der Plattform sprechen, der rational versucht, Teilnehmer in die richtigen Bahnen zu lenken.

(Ende)
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