pte20120924020 Medien/Kommunikation, Forschung/Entwicklung

Journalisten ohne Social Media aufgeschmissen

Facebook & Co treffen auf Skepsis - Produktivität angezweifelt


Soziale Medien: mehr Relevanz für Journalismus (Foto: flickr.com/jefferyturner)
Soziale Medien: mehr Relevanz für Journalismus (Foto: flickr.com/jefferyturner)

Canterbury/Salzburg (pte020/24.09.2012/13:55) Ein Viertel aller Journalisten kommt nicht mehr ohne soziale Medien aus. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher des Marktforschungsinstituts Cision http://www.cision.com/uk und der Canterbury Church University http://canterbury.ac.uk , die 769 britische Journalisten zu ihrer Einstellung gegenüber Facebook & Co befragt haben. Während ein Großteil den Einfluss von sozialen Medien auf ihre Arbeit als positiv bewertet, sagen 16 Prozent der Befragten, dass diese Netzwerke den Journalismus "töten".

Abhängigkeit nachgewiesen

Im Vergleich zum Vorjahr sind Journalisten nicht nur auf wenigen großen Netzwerken aktiv, sondern verwenden eine "Vielfalt von Diensten". Außerdem sind Journalisten "abhängiger" geworden und suchen im Web 2.0 vermehrt nach Informationen und verwenden Social Media nicht mehr nur für Selbstvermarktungszwecke.

39 Prozent der Journalisten sagen, dass soziale Medien ihre Produktivität erhöhen - im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Minus von zehn Prozent. Die Anzahl der Skeptiker ist hingegen stark gestiegen. 34 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass soziale Medien keinen Einfluss auf ihre Produktivität haben - das ist ein Anstieg von 14 Prozent.

Abhängigkeit ist Altersfrage

23,7 Prozent der Journalisten sagen, dass soziale Medien die Qualität des Journalismus verbessern. Dem stehen 40 Prozent der Befragten entgegen, die davon überzeugt sind, dass Werte wie Objektivität durch das Internet untergraben werden. Die Studie zeigt auch, dass die Einstellung gegenüber den neuen Medien eine Frage des Alters ist. Mehr als 60 Prozent der unter 27-Jährigen verwenden für ihre Recherchen regelmäßig soziale Medien. Nur rund 29 Prozent der älteren Semester können dieser Methode der Informationsbeschaffung etwas Positives abgewinnen.

Große Bedeutung für Journalismus

Twitter ist neben seinem Dasein als soziales Netzwerk auch eines der schnellsten Informations- und Nachrichtenmedien der Welt. Eine Studie der PR-Agentur ikp http://ikp.at besagt, dass sozialen Medien immer mehr Relevanz zugeschrieben wird und für den Journalismus immer mehr Bedeutung erhalten.

"Rund 80 Prozent der österreichischen Journalisten sind auf sozialen Netzwerken vertreten. Besonders in den Vordergrund rückt der Vorteil der Live-Berichterstattung, die besonders durch Twitter angekurbelt wird", sagt Forschungsleiter Peter Hörschinger der ikp gegenüber pressetext. Er fügt hinzu, dass Österreichs Journalisten eine überdurchschnittliche Nutzung von Social-Media-Plattformen aufweisen. "Rund acht von zehn Befragten sind bei zumindest einem Anbieter persönlich vertreten." Im Vergleich dazu liegt der Gesamtschnitt der österreichischen Internetnutzer lediglich bei 32 Prozent.

Klare Worte findet auch Wolfgang Blau, Chefredakteur des Nachrichtenportals Zeit.de: "Junge Journalisten, die Social Media nicht nutzen, haben keine Chance. Wir haben gar nicht die Zeit, ihnen Twitter & Co zu erklären."

(Ende)
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