pte20120917014 Technologie/Digitalisierung, Medizin/Wellness

Online-Radio soll Gehirne der Hörer stimulieren

Brain Shift Radio bietet individuelles Programm für User


Radio: soll Gehirne beeinflussen (Foto: pixelio.de, Aka)
Radio: soll Gehirne beeinflussen (Foto: pixelio.de, Aka)

Wien (pte014/17.09.2012/13:44) Der Online-Radiosender Brain Shift Radio http://brainshiftradio.com behauptet, mit seinen individuell zusammengestellten Musikprogrammen die Psyche seiner Hörer beeinflussen zu können. Durch das leise Abspielen spezieller Kompositionen sollen User verschiedene Zustände ihrer Gehirne anregen können. Konzentration, Entspannung und Schläfrigkeit können angeblich mit entsprechenden Mischungen von Songs ausgelöst werden. Der Service kostet je nach Umfang entweder 9,99 Dollar oder 19,99 Dollar pro Monat, einwöchige Test-Abos sind kostenlos zu haben.

Wissenschaftlich erwiesen

Brain Shift Radio Mitgründer Jeff Strong http://www.stronginstitute.com behauptet, jahrzehntelange Musikwirkungsforschung betrieben zu haben und das Gehirn-Radio auf Basis seiner Ergebnisse entwickelt zu haben. Ob Strongs wissenschaftliche Qualifikationen jene eines Dr. Best übersteigen, ist auf seiner Webseite nicht zu eruieren, da die Links zu entsprechenden Studien nicht funktionieren oder auf zukünftige Veröffentlichungen verweisen. Wird berücksichtigt, dass Musik das Gehirn sehr wohl beeinflussen kann, ist es aber nicht ausgeschlossen, dass Brain Shift Radio einen Effekt auf seine Hörer hat.

"Die Musiktherapie geht davon aus, dass Menschen aktiv Musik machen müssen, um einen therapeutischen Effekt zu erreichen. Passiver Musikkonsum hat keine nachhaltigen Effekte, Entspannung, Schmerzlinderung oder Senkung des Blutdrucks sind aber kurzfristig möglich. Auch als Einschlafhilfe durch Reduzierung der Hirnaktivität kann Musik helfen. Die Effekte klingen aber schon kurz nach Ende der einflussnehmenden Musikstücke ab", sagt Musik- und Psychotherapeutin Elena Fitzthum http://www.psychotherapie-fitzthum.at gegenüber pressetext.

Leise ist trumpf

Die Musikstücke, die Nutzer bei Brain Shift Radio hören können, hätten bei traditionellen Radiosendern wohl keine Chance auf Verbreitung. Die Musik besteht aus Rhythmus- und Ambient-Tracks, die beliebig gemischt werden können. Das fehlende Hit-Potenzial ist aber kein Problem, da die Musik leise gehört werden soll, um einen Effekt zu erzielen. Der Nutzer soll die Lautstärke so einstellen, dass die Musik im Hintergrund der Umgebungsgeräusche verschwindet. Im Standardmodus geben die User ihre momentane Stimmung ein und werden dann mit passender Musik beschallt.

Die Kategorie "Ich fühle mich stumpf und leer" etwa enthält aufbauende Musik. Im manuellen Modus können Hörer ihre eigenen Lieder zusammenstellen. Die Server merken sich nach und nach die Präferenzen und berücksichtigen diese bei zukünftigen Besuchen. "Dass User selbst aktiv werden und ihre Musik aussuchen, ist ein Vorteil. Die Annahme, dass verschiedene Kompositionen auf alle Menschen gleich wirken, ist meiner Meinung nach nämlich nicht haltbar", so Fitzthum.

Vor allem die verschieden instrumentierten und in ihrer Anzahl von Schlägen pro Minute variierenden Rhythmus-Kompositionen sollen die Hirnwellen direkt beeinflussen können. Laut Strong soll das Programm sogar Menschen mit Schlafstörungen oder Aufmerksamkeitsdefizit helfen können. Negative Wirkung der doch gewöhnungsbedürftigen Musik ist aber auch nicht ausgeschlossen. "Brain Shift Radio übernimmt keinerlei Verantwortung für unerwünschte Wirkungen wie Angstzustände oder Aggressionen bei Nutzern, die unsere Titel mit zu hoher Lautstärke konsumiert haben", heißt es in den Nutzungsbedingungen.

(Ende)
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